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Urlaub dahoam

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Urlaub dahoam

Fotos: Sebastian Birkl

Der Stadturlaub 2020 auf dem Paradeplatz ist eröffnet. Unser Redakteur: mittendrin.

Bis zum Schluss wird noch gewerkelt: Tischnummern werden aufgesprayt, Getränkekarten ausgelegt, Kontaktlisten vorbereitet. Kurz vor 17 Uhr – dem offiziellen Start des Stadturlaubs 2020 – stehen schon die ersten neugierigen Gäste vor dem Einlass. Einer von ihnen: Daniel. „Meister“, ruft er in meine Richtung. Der kann nur mich meinen, denke ich, und trete ihm ein paar Meter entgegen. Ob das denn hier jetzt ein verkleinertes Taktraumfestival wäre, fragt er. Ich verneine und kläre über die wichtigsten Punkte auf. Daniel findet das Konzept gut und will später gleich mal vorbeischauen – er kam nur zufällig vorbei.
Nicht bloß wischi-waschi: die Kontaktflächen werden regelmäßig gereinigt.

Kein Platz für Corona

„Corona macht keine Ferien“, mahnte Gesundheitsreferent Rupert Ebner diese Woche. Wie auch, möchte man fast fragen, denn die Hygieneregeln machen es dem Virus auf dem Gelände des Stadturlaubs wirklich schwer. Desinfektionsmittelspender stehen an mehreren Stellen zur Verfügung, das Personal desinfiziert in regelmäßigen Abständen die Kontaktflächen, auf dem Gelände gelten die gängigen Abstandsregelungen – und eine Maskenpflicht gibt es auch. Auf letztere pochte am Eröffnungsabend nicht zuletzt ein junger Skater, der sich bei der Halfpipe aufhielt. Der wies eine Journalistin einer großen regionalen Tageszeitung nämlich etwas forsch zurecht, ob sie sich nicht im Klaren darüber sei, dass sie eine Maske zu tragen habe. Die hätte an diesem Abend ganz offensichtlich eher damit gerechnet, dass Komet Neowise auf der Erde einschlägt, als mit solch einer Zurechtweisung. Noch dazu konnte sie glaubhaft versichern, dass sie sich vorher erkundigt hatte, ob sie eine Maske tragen müsse. Sie halte sich immer an die Regeln und als Pressevertreter müsse man natürlich als Vorbild vorangehen, höre ich später noch von ihr.

„Und Sie müssten eigentlich auch Maske tragen“, schallt es kurz darauf in meine Richtung (ich hatte eigentlich ein Getränk in der Hand, aber die besten Argumente fallen einem wie so oft erst im Nachhinein ein). Bis dahin hatte ich das Ganze noch halbwegs belustigt aus der Zuschauerperspektive verfolgt. Bis zum Ende des Abends tragen wir Maske. Der junge Mann war natürlich absolut im Recht.

Später schaute dann auch noch das Gesundheitsamt nach dem rechten. Falls es dort mal Nachwuchsprobleme gibt, hätte ich einen heißen Tipp.

Fast wie am Meer

Absolutes Highlight für Kids ist der große Sandberg in der Mitte des Areals. Auf einer Bank sitzt Thomas und sieht seiner Tochter Frida beim Herumtollen zu. Für seine Familie geht es dieses Jahr noch ins Zillertal – der Urlaub war schon lange vor Corona gebucht. Ein weiterer kleiner Sandbuddler ist der kleine Leo. Für ein Foto mit seinen Eltern Florian und Uli muss er eine kurze Pause machen. Die junge Familie fährt nicht in den Urlaub – wie so viele andere Stadturlauber, die ich an diesem Abend frage. Da die drei aber noch nicht allzu lange hier leben, gebe es für sie noch viel zu entdecken.

Alte Bekannte

Schon von weitem erspähe ich Isabelle Ziegaus – dem geneigten espresso Leser sicher ein Begriff. Über ihre Corona-Hochzeit mit Benjamin Ziegaus haben wir ausführlich berichtet. Für das frisch verheiratete Paar geht es dieses Jahr noch an die Mecklenburgische Seenplatte. Harter Kontrast zum eigentlichen Flitterwochenurlaubsziel: Island. Nächstes Jahr will man die Flitterwochen in Thailand nachholen. Neben Isabella sitzen Nadine (Plan A: Kroatien, Plan B: Holland) sowie Hannah und ihr Mann Markus. Vor 3 Jahren hätten sie gemeinsam mit dem Surfen begonnen, sagt er. Die Paddelkraft wurde an den Seen der Region geübt, jetzt will man bald an der Atlantikküste Frankreichs testen, ob das auch was gebracht hat. Ich werde von der Gruppe gefragt, wie ich eigentlich auswähle, welche Leute ich befrage. Ich entgegne, dass ich mir natürlich die hübschesten heraussuche und ernte dafür Hohn und Spott. Undank, ist der Welten Lohn, liebe Leute. Undank ist der Welten Lohn.

Markus mit Hannah, Nadine und Isabelle (von links)

Kurz & knapp

Am Eröffnungstag sorgten DJ Dieter Muhs und die Band Stromlos für den musikalischen Rahmen, wie es so schön heißt. Das Wetter: perfekt. Die Getränke: am ersten Abend gesponsert von Nordbräu. Also ebenfalls perfekt. Essen kann man sich über den Orderlocal-Shop liefern lassen. Der Stadturlaub dauert noch bis 13. August. Das Veranstaltungsprogramm (manche Events sind kostenpflichtig) gibt es hier. Geöffnet ist täglich von 10 bis 22 Uhr, freitags und samstags geht es sogar bis 23.30 Uhr.

IN-City Geschäftsführerin Teresa Treittinger mit Maske... ...und ohne

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