Kokedama – der nachhaltige Pflanzentrend aus Japan

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Kokedama – der nachhaltige Pflanzentrend aus Japan

Die mit Ziergewächsen bepflanzten Moosbälle haben in Japan eine lange Tradition | Foto: Adobestock/serejkakovalev

So macht ihr euer eigenes dekoratives Glückskügelchen

Wenn wir kaum das Haus verlassen, ist es umso wichtiger, die eigenen vier Wände so gemütlich wie möglich einzurichten. Wir haben euch kürzlich schon Instagrammerin Noemi vorgestellt , die sich in der Corona-Zeit ihren eigenen Urban Jungle in die Wohnung gezaubert hat. Jetzt möchten wir euch einen weiteren spannenden Trend zeigen, der perfekt in die Zeit passt: Kokedamas – Zimmerpflanzen verpackt in Mooskugeln, die ganz ohne Pflanztopf auskommen. Kokedamas sind nicht nur ein origineller Eyecatcher, sondern durch den fehlenden Topf auch noch umweltschonender als die meisten ihrer grünen Eidgenossen.

Am Ende des Artikels zeigen euch, wie ihr die Mooskugeln selbst basteln könnt.

Woher kommt der Trend?

Kokedamas haben ihren Weg aus Japan zu uns gefunden. Dort sind sie schon seit dem 17. Jahrhundert bekannt, als Teil der japanischen Gartenkunst, zu der beispielsweise auch das allgemein bekanntere Ikebana gehört, die Kunst des Blumenarrangierens. Der Begriff „Kokedama“setzt sich aus den japanischen Wörtern „Koke“ (Moos) und „Dama“ (Ball) zusammen – bedeutet also buchstäblich „Moosball“.

Kokedamas kommen in Japan häufig als Fensterdeko zum Einsatz. Klassischerweise werden sie in einer Schale oder auf einem flachen Teller präsentiert, mittlerweile werden sie aber immer häufiger an die Decke oder die Wand gehängt, als schwebende Gärten.

Fun Fact: In Japan waren Kokedamas früher bekannt als ,,Bonsai der armen Leute“. Heutzutage werden sie gerne als persönliches Geschenk sowie als Glücksbringer für wachsende Energie überreicht.

Das japanische Original wird in Schalen präsentiert. Man kann sie aber genau so gut aufhängen. | AdobeStock/Катерина Давыдова

Das ideale Deko-Objekt

Kokedamas sind ein einzigartiges Dekoelement, das ein Stück Natur, aber auch Exotik und Extravaganz in die eigenen vier Wände bringt. Man kann sie sowohl an die Decke oder Wand hängen oder auch als Tischdeko verwenden oder ins Regal stellen – die Mooskügelchen machen sich überall gut. Wer es besonders kunstvoll mag, kann die Kokedama mit einem transparenten Band aufhängen, so entsteht der Eindruck als würde sie in der Luft schweben.

Welche Pflanzen eignen sich für eine Kokedama?

Am besten eignen sich kleine dekorative Zimmerpflanzen, die einen geringen Wasserbedarf haben. Eine ideale Kokedama-Pflanze ist zum Beispiel die Grünlilie, Sukkulenten eignen sich auch super, wie zum Beispiel Bogenhanf, Haworthia fasciata und Glücksfeder. Auch Pflanzen, die über Luftwurzeln Feuchtigkeit aufnehmen, sind für Kokedamas geeignet. Dazu gehören beispielsweise die Mini-Monsteras, Efeutute und Orchideen. In Japan wird oft der beliebte Bonsai-Baum in die Kokedama-Kugeln gepflanzt.

Sukkulenten sind die ideale Kokedama-Pflanze, da sie wenig Wasser benötigen und nicht stark wachsen | Foto: Adobestock/Diego

Standort und Pflege

Kokedamas fühlen sich an hellen, warmen Orten wohl. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da das Moos sonst zu schnell trocken wird und seine saftig-grüne Farbe verliert. Wichtig ist, dass man es mit zwei verschiedenen Pflanzen zu tun hat, die auch unterschiedliche Bedürfnisse haben. Deshalb sollte man zur Bewässerung eine Sprühflasche mit unterschiedlichen Sprühintensitäten verwenden. Das Moos am besten regelmäßig von allen Seiten leicht mit zerstäubendem Wasser besprühen. Für die Bewässerung der Zimmerpflanze in der Mooskugel am besten die Sprühflasche auf einen einzelnen Strahl einstellen und vorsichtig von oben in den Moosball sprühen.

Alternativ kann man die Mooskugel auch auf einen mit Wasser gefüllten Suppenteller stellen, bis sie die Feuchtigkeit komplett aufgesogen hat. Je nach Größe dauert das ca. 10 bis 20 Minuten.

Aufgrund der kleinen Größe und dem damit verbundenen geringen Wasserspeicher sollte die Kokedama etwa ein- bis zweimal pro Woche bewässert werden.

Übrigens: Irgendwann kann es sein, dass die Wurzeln der Pflanze aus eurer Kokedama hinauswachsen. Dann ist es an der Zeit, die zu groß gewordene Pflanze in einen Topf umzusetzen, damit sie sich gesund weiterentwickeln kann. In eure Kokedama kommt einfach eine neue, kleinere Pflanze.

Kokedamas fühlen sich wohl, so lange sie keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind | Foto: Adobestock/Prostock-studio

Jetzt wird’s schmutzig! – So macht ihr eure eigene Kokedama

Wer sich selbst eine Kokedama basteln möchte, darf keine Angst davor haben, sich die Finger schmutzig zu machen. Die erste selbstgemachte Kokedama kann eine ganz schöne Sauerei veranstalten. Als Unterlage empfiehlt sich daher eine ausreichend große Arbeitsplatte, die sich leicht wieder säubern lässt.

Das braucht ihr für eure erste Kokedama:

  • Eine kleinbleibende Zimmerpflanze, die mit wenig Wasser auskommt. Besonders gut eignen sich Farne, Ziergräser, das Einblatt, Efeu oder Sukkulenten.
  • Normale Blumenerde und ton- oder lehmhaltige Erde
  • Frisches Moos.
  • Grüner Blumendraht oder eine Nylonschnur für die unsichtbare Variante. Alternativ eignen sich auch eine Paketschnur, eine Hanfkordel oder andere dekorative Schnüre gut.
  • Eine Schüssel und eine Schere.

Anleitung:

  1. Zuerst ganz vorsichtig die Erdreste von den Wurzeln der Pflanze entfernen und mit feuchtem Moos umwickeln.
  2. Anschließend drei bis vier Handvoll Erde (zur Hälfte Blumen- und zur anderen Hälfte tonhaltige Erde) in eine Schüssel geben und nach und nach etwas Wasser hinzugeben, bis das Ganze eine teigähnliche Konsistenz hat.
  3. Aus dem Erdklumpen eine Kugel formen, die im besten Fall auch zur Form der Pflanze passt.  
  4. In diese Erdkugel  ein Loch drücken, das so groß ist, dass die Pflanze gut hinein passt. Die Kugel muss nochmals fest zusammengepresst werden, um ein Auseinanderfallen zu umgehen.
  5. Das restliche Moos  um den Ball wickeln und anschließend mit einer Schnur oder einem Blumendraht befestigen. Für einen festen und sicheren Halt werden drei Schnüre um den Moosball gewickelt und verknotet. Schon ist die Kokedama fertig!
  6. Am Schluss die Kokedama gut durchwässern. Dazu einfach den ganzen Moosball für einige Minuten in eine Schale mit Wasser tauchen, gut abtropfen lassen und anschließend leicht ausdrücken. Damit die Pflanze gut gedeiht, muss das regelmäßig gemacht werden. Wann es jeweils soweit ist, erkennt man am Gewicht der Kugel: ist die Kokedama schwer, hat sie noch genügend Wasser. Fühlt sie sich leicht an, sollte man sie wässern.
Fotos: Adobestock/iMarzi
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