Suche
Close this search box.

„Wir feiern das Leben“

Home » „Wir feiern das Leben“

„Wir feiern das Leben “

Die Ingolstädter Band The Enfys gibt es seit 2019, anfangs hießen sie sich noch The Rainbow Zombie Unicorns | Fotos: The Enfys

Interview mit der Ingolstädter Pop-Rock-Band The Enfys

The Enfys machen seit 2019 Gute-Laune-Pop-Rock, bei dem man am liebsten aus vollem Hals mitsingen möchte. Anfangs waren sie noch als „The Rainbow Zombie Unicorns“ unterwegs, zum Jahreswechsel haben sie sich umbenannt in einen etwas flüssiger von der Zunge gehenden Namen: The Enfys – Walisisch für Regenbogen. Die ersten zwei Singles unter dem neuen Namen haben sie bereits veröffentlicht, regelmäßig sollen weitere folgen. Warum sie sich gegen das klassische Album entschieden haben, welche musikalischen Vorbilder ihr Schaffen beeinflussen und wie sie das erste Jahr als Band haben, das blöderweise genau in die Corona-Zeit fiel, all das und viel mehr verrät uns das sympathische Fünfergespann im Interview.

The Enfys

Das sind von links Flo (Gitarre), Laura (Gesang), Tom (Gitarre), Adri (Drums) & Michl (Bass)

Bis vor kurzem kannte man euch noch unter dem Namen „The Rainbow Zombie Unicorns“. Zum Start ins Jahr 2021 habt ihr euch umbenannt in „The Enfys“. Erklärt doch bitte mal, was es mit eurem Namenswechsel auf sich hat.
Als im letzten Herbst unser damaliger Sänger Andi die Band verließ, beschlossen wir, zu fünft weiter an unserem Projekt zu arbeiten. Es folgte dann erst einmal eine kurze Zeit des Nachdenkens sowie Analysierens, wir haben vieles neu sortiert. Auf dem Prüfstein stand auch der Name, da wir THE RAINBOW ZOMBIE UNICORNS doch als recht lang, sperrig und vielleicht auch ein wenig verspielt empfanden. Um aber die notwendige Ernsthaftigkeit sowie unsere Werte wie Vielfalt, Buntheit, Offenheit, Toleranz, Lebensfreude und Energie auf den Punkt zu bringen, haben wir uns für den wesentlich prägnanteren Namen THE ENFYS (der Regenbogen) entschieden.

2019 hattet ihr euren ersten öffentlichen Auftritt in der Ingolstädter Fußgängerzone. Wie habt ihr als Band zueinander gefunden?
Das ergab sich witzigerweise ganz klassisch, wie man es heutzutage so macht: über die sozialen Medien. Unsere Gitarristen Flo und Tom kannten sich bereits länger, haben festgestellt, dass sie einen ähnlichen Spielstil und vor allem auch einen vergleichbaren Musikgeschmack haben und so wurde die Idee geboren, eine gemeinsame Band zu gründen. Da hierfür noch weitere Mitglieder fehlten, schalteten die beiden Annoncen in diversen Musikergruppen bei Facebook und so kamen nach und nach die restlichen Bandmitglieder hinzu.

„Wenn es eine Mischung aus The Cranberries, Rammstein, Helene Fischer und Dua Lipa geben würde – sie wäre unser Vorbild!“

Ihren ersten Auftritt vor Publikum hatte die Band 2019 als Straßenmusiker in der Ingolstädter Fußgängerzone

Wer übernimmt bei euch welche Rolle in der Band?
Die Hauptrolle in Sachen Musik füllt unsere Sängerin Laura aus. Sie ist ganz klar unsere Frontfrau und ihre Stimme einer der absoluten Hauptbestandteile unserer Musik. Zudem ist sie durch ihre unglaublich charmante und liebevolle Art einfach eine Menschenfängerin, die in kürzester Zeit alle Personen um sich herum in ihren Bann ziehen kann. Also wie gemacht für das Aushängeschild einer Pop-Rock-Band. Im Hintergrund der Band ziehen dann vor allem Gitarrist Flo und Bassist Michl die Fäden, d.h. sie sind verantwortlich für alles was mit Management, Marketing, Booking etc. zu tun hat. Und die beiden weiteren Mitglieder Tom sowie Adri kümmern sich vor allem um technische Angelegenheiten. Das Songwriting findet immer gemeinschaftlich statt, während die Texte in den meisten Fällen von unserer Sängerin Laura und Gitarrist Flo verfasst werden. So hat jeder klar seine Aufgaben und es entsteht ein ausgeglichenes Bandgefüge, in dem jeder Charakter seine Stärken optimal einbringen kann.

Wie würdet ihr eure Musik beschreiben? Worauf legt ihr Wert beim Songwriting?
Ganz klar, wir machen modernen Pop-Rock. Oder Rock-Pop. Hauptsache modern. Haha, Spaß beiseite. Was unsere Musik wirklich auszeichnet, sind die äußerst eingängigen und schnell ins Ohr gehenden Songs, die zum Mitsingen animieren, tanzbar sind und oftmals Hymnen-Charakter haben. Zum klassischen Pop-Rock gesellen sich dann je nach Song unterschiedliche Einflüsse aus Richtungen wie Indie, Country, Folk, EDM oder härteren Rock-Richtungen. Wichtig ist uns, dass die Songs nicht zu kompliziert werden, sondern einfach aufgebaut sind und eine breite Zuhörerschaft ansprechen. Und ganz wichtig: jeder Song muss sowohl akustisch bzw. unplugged als auch mit vollem Sound- Gewand funktionieren.

Hat sich euer Musikstil im Zuge des Namenswechsels auch verändert?
Nein, wir haben uns einfach nur weiterentwickelt und machen noch eingängigere Songs mit noch moderneren Einflüssen wie z.B. elektronischen Klängen. Aber der Musikstil ist im Grunde der gleiche geblieben.

„Wir feiern das Leben und reißen live alles ab!“

Wovon lasst ihr euch für eure Songs inspirieren? Welche Themen verarbeitet ihr am liebsten?
Viele unserer Texte handeln von Alltagssituationen, die so oder ähnlich jeder von uns schon einmal erlebt hat. Dabei geht es um klassische Themen wie Toleranz, Rassismus, Liebe, Trennung, Freundschaft, Selbstverwirklichung, Distanz, Materialismus oder wie in der aktuellen Single „77” um Vergebung. Sollte man Menschen, die Fehler begingen, vergeben? Wenn ja, wie oft? Unsere klare Meinung hierzu findet sich im Refrain von „77” wieder. Also reinhören lohnt sich!

An welchen musikalischen Vorbildern orientiert ihr euch beim Musikmachen?
Diese Frage würde jeder unserer Mitglieder vermutlich anders beantworten, da wir quasi alle aus unterschiedlichen Musik-Lagern kommen. Da ist von Blues/Jazz, über Rock, Metal, Hip Hop bis hin zu Pop und Electro wirklich alles vertreten, was Rang und Namen hat. Deswegen ist es schwierig, einen repräsentativen Künstler zu nennen. Aber wenn es eine Mischung aus The Cranberries, Rammstein, Helene Fischer und Dua Lipa geben würde – sie wäre unser Vorbild!

Habt ihr einen Song, auf den ihr besonders stolz seid?
Wir sind auf all unsere Songs sehr stolz, da wir in jeden einzelnen sehr viel Herzblut gesteckt haben und sämtliche Lieder eine spezielle Geschichte erzählen. Momentan können wir es aber kaum erwarten, dass die Öffentlichkeit die neuen Songs zu hören und auch zu sehen bekommt. Denn wir werden zu jedem Titel auch ein Video herausbringen. Unserem ersten bereits im Januar veröffentlichten Song „Distance” folgt jetzt „77”. Und in weiteren sechs Wochen kommt dann „Rich Farmer”.

„Wir haben die klare Vision, Rammstein und Nena auf die Plätze zwei und drei zu verweisen.“

Mit dem neuen Namen The Enfys, was Regenbogen bedeutet, will die Band ihre Werte wie Vielfalt, Buntheit, Offenheit, Toleranz, Lebensfreude und Energie auf den Punkt bringen.

2020 war ein düsteres Jahr für die Kunst- und Kulturbranche. Für euch war es gleichzeitig euer Debütjahr als Band. Wie habt ihr das Jahr erlebt?
Die Corona-Krise hat uns natürlich wie im Prinzip alle Musikschaffenden sehr stark getroffen. Wir hatten für 2020 schon so etwas wie ein Mini-Tour durch die Region mit Auftritten in München, Ingolstadt, Nürnberg, Schrobenhausen und vielen weiteren Orten fix, die wir leider fast komplett absagen mussten. Am meisten schmerzte uns die Absage der Release-Show, denn wir wollten am Tag der Veröffentlichung unseres damaligen Albums „Rise” natürlich auch unsere Live-Qualitäten zeigen und den Release mit unseren Fans gemeinsam feiern. Leider ist daraus nichts geworden. Aber immerhin konnten wir im Sommer coronakonform fünf Shows spielen, eine davon sogar als Auto-Konzert. Wir hoffen natürlich, dass es so bald wie möglich für alle Musiker wieder Auftrittsmöglichkeiten geben wird. Bis dahin nutzen wir die Zeit, um per digitalem Songwriting an neuen Songs zu arbeiten bzw. diese dann im Studio aufzunehmen und zu veröffentlichen sowie Musikvideos zu drehen.

Ihr habt euch gegen das klassische Album entschieden und veröffentlicht stattdessen nach und nach eure neuen Songs als digitale Singles. Warum habt ihr euch für diesen Weg entschieden? Ist die Zeit der klassischen Alben einfach vorbei?
Zumindest jetzt während der Corona-Krise ist das der für uns deutlich bessere Weg, um unsere Fans kontinuierlich mit neuem Material zu versorgen. Wir standen tatsächlich vor der Frage Album oder Einzelsongs und haben uns klar für Letzteres entschieden, da man dadurch in regelmäßigen Abständen immer wieder neuen Content bieten und so das Fehlen von Live-Shows einigermaßen überbrücken kann. Würden wir alle neuen Songs innerhalb eines Albums veröffentlichen, hätten wir sozusagen das ganze Pulver auf einen Schlag verschossen. Durch die kontinuierliche Variante gibt es dagegen regelmäßig etwas Neues und wir haben zudem die Möglichkeit, zu allen Songs Musikvideos zu drehen.

Was kann man bei euren Liveauftritten erwarten – sobald Liveauftritte wieder möglich sind?
Einfach gesagt: wir feiern das Leben und reißen live alles ab. Ob Besenkammer, Stadion oder Live-Stream – eine spektakuläre Show ist bei uns immer garantiert. Wir legen sehr viel Wert auf eine unmittelbare Interaktion mit unserem Publikum und wollen die Zuschauer mit einem Wow-Erlebnis begeistern. Unsere Auftritte waren bisher immer eine gemeinsame Party, bei der die Band sowie Zuschauer gemeinsam feierten. Wir wollen an dieser Stelle aber nicht zu viel verraten, da unsere Shows auch viel von dem Unerwarteten leben und wir stets versuchen, etwas Besonderes zu kreieren.

Die erste Single „Distance“ aus dem neuen Album

Wo würdet ihr am liebsten einmal auftreten, wenn Geld, Zeit, etc. keine Rolle spielen würden?
Wir haben die klare Vision, Rammstein und Nena auf die Plätze zwei und drei zu verweisen. Deshalb träumen wir natürlich von großen Bühnen – ob das nun ein Festival wie Rock im Park oder „nur” die Olympiahalle in München ist, soll für uns nicht kriegsentscheidend sein.

Was sind eure Pläne und Wünsche für 2021?
Wir wollen die Corona-Krise so gut es geht nutzen, um trotzdem so viel Präsenz wie möglich zu zeigen, indem wir z. B. Live-Streams von Online-Auftritten bei Twitch ausstrahlen, alle sechs Wochen einen neuen Song inklusive Musikvideo auf allen Streaming-Portalen veröffentlichen und dann einfach darauf hoffen, dass Live-Konzerte bald wieder möglich sein werden. Wir sind auf jeden Fall vorbereitet und scharren mit den Hufen! Ihr dürft also gespannt sein!

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg auf eurem weiteren Weg!

Weitere Themen

Einfach magisch

Von der Reiseinfluencerin zur Kinderbuchautorin. Diesen Weg beschritt die gebürtige Ingolstädterin Mella Lisitano. Im Dezember erscheint ihr Erstlingswerk „Der magische Reisekoffer“ im Zwergenstark-Verlag.

Weiterlesen »

The Challenger

Seit der Gründung des Vereins vor 20 Jahren ist Peter Jackwerth Präsident des FC Ingolstadt – nun fordert ihn der ehemalige National- und Bundesligaspieler Christian Träsch heraus. Seine Ziele: die Schanzer in die 2. Bundesliga führen und wieder eine Identifikation der Stadt und der Bevölkerung mit dem Verein schaffen.

Weiterlesen »

Kern oder Lösel? Entscheidung in Sicht

Die CSU Ingolstadt nominiert am 19. November ihren Kandidaten für die bevorstehende Oberbürgermeisterwahl. Christian Lösel oder Michael Kern? Das entscheiden dieses Jahr die Parteimitglieder selbst.

Weiterlesen »

Georgianum: Dornröschenschlaf dauert an

Das Jahresende naht und noch sieht es vor Ort nicht so aus, als würde das Georgianum bald in vollem Glanz erstrahlen können. Der Eindruck täuscht nicht, wie eine espresso-Anfrage bei der Stadt ergab.

Weiterlesen »

Fotogalerie: Jazz in den Kneipen 2024

„Jazz in den Kneipen“ bringt jährlich eine besondere Atmosphäre in die Ingolstädter Innenstadt, wenn Bars und Kneipen zu kleinen Jazz-Bühnen werden. Auch espresso war unterwegs: in Griesmüllers Altstadtbrauerei, in der Neuen Welt, im Diagonal, im Mo und im Weinraum.

Weiterlesen »

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Nach oben scrollen