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Mit Teamspirit zum Turniersieg

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Mit Teamspirit zum Turniersieg

Text: Sabine Kaczynski

Die FCI-Inklusionsmannschaft 11 Freunde gewinnt ihren ersten
Wettkampf nach dem Corona-Break

Drei Spiele + 16 Tore + weiße Weste + tolle Mannschaftsleistung = Turniersieg: Mit dieser Gleichung könnte man den ersten Wettkampf der „Elf Freunde“, dem Inklusionsteam des FC Ingolstadt, nach der fast zweijährigen Corona-Pause zusammenfassen. Zwar war es nur ein kleines Freundschaftsturnier mit insgesamt vier Mannschaften – aber dennoch ein guter Test für eine Standortbestimmung nach der langen Spiel- und Trainingsunterbrechung.

Viel Zeit zur Vorbereitung blieb den Jungs, die erst seit September wieder auf dem Fußballplatz stehen, zwar nicht, dafür konnten sie sich auf die volle Unterstützung des Vereins verlassen: Denn als „Testgegner“ für das Inklusionsteam stellten sich vier Spieler der Schanzer U17 sowie ein Junioren-Eishockeyspieler, der auch im NLZ des FCI wohnt, als Sparringspartner für die Elf Freunde zur Verfügung: „So konnten die Jungs nochmal intensiv ihre Formation üben“, freut sich Dirk Seifert von der Lebenshilfe Ingolstadt.
So sehen Sieger aus! (v.l.) Florian, Avery, Michael, Klaus, Mathias, Kevin, Joachim, Dennis, Coach Wolfgang Ultes, Christian und die beiden FSJ-ler Leo und Sascha freuten sich gemeinsam mit FCI-Fan Lisa, Dominic und Daniel (untere Reihe v. l.)

Noch mehr freuten sich die Spieler jedoch über die Tipps und Tricks eines gestandenen Profis, der seit langem das Inklusionsteam der Lebenshilfe unterstützt: FCI-Verteidiger Peter Kurzweg ist nämlich regelmäßig bei den Übungseinheiten der Elf Freunde mit am Start und zeigt ihnen hautnah, wie sie sich verbessern können:

„Für mich wurde die Truppe zu einem echten Herzensprojekt. Ich war schon vor der Corona-Zeit immer wieder beim Training dabei, habe Spenden für Ausrüstung und Klamotten gesammelt. Es gibt einem einfach ein unheimlich gutes und befriedigendes Gefühl, mit den Jungs und Mädels auf dem Platz zu stehen“,

beschreibt Peter Kurzweg sein enges Verhältnis zu den Elf Freunden. Und seine Ratschläge – der Verteidiger war auch bei der letzten Trainingseinheit vor dem Wettkampf vor Ort – sind offensichtlich Gold wert, denn die Jungs räumten anschließend souverän den Turniersieg ab. „Wir haben noch gewitzelt, dass ich von den Leistungsträgern im Team schon etwas sehen will – und dann holen die das Ding! Ich bin einfach stolz auf die Mannschaft“, freut sich der FCI-Profi über den Erfolg „seiner“ Jungs. Und das zurecht, denn die Schanzer gewannen nicht nur alle Spiele deutlich, sondern ließen gleichzeitig nicht ein einziges Gegentor zu. Wow!

Nagelneues Outfit: FCI-Verteidiger Peter Kurzweg spendierte dem Inklusionsteam der Schanzer Nachschub bei der Trainingsausrüstung.
Und wie lief der Wettbewerb nun genau ab? Organisiert wurde das Turnier von Astrid Bartholomeycik (Lebenshilfe Landesverband) und dem Lappersdorfer Trainer Martin Seitz, begleitet wurden die Elf Freunde von Coach Wolfgang Ultes und den beiden FSJlern der Lebenshilfe Ingolstadt, Leonhard Schiml und Sascha Deppner.
Glücksbringer: Das von allen Profis unterschriebene Trikot ist bei allen Wettkämpfen mit dabei!

Mit zwei Bussen fuhren die Jungs rund eine Stunde zum Turnier, nach der Ankunft hieß es Aufwärmen und aufs erste Match vorbereiten. Den Auftaktgegner, Gastgeber Lappersdorf, fegten die Jungs gleich mal mit 3:0 vom Platz: „Es war echt überraschend, dass das dermaßen gut funktioniert hat. Sie haben auf dem Spielfeld miteinander geredet und super zusammengespielt – und hatten obendrein riesigen Spaß“, erinnert sich Schiml. Der Sieg gab der Mannschaft Selbstvertrauen und so „marschierten sie einfach durch“, wie der FSJ-ler den 7:0-Kantersieg gegen Obertraubling beschreibt. Dann wartete der stärkste Kontrahent: München. Doch auch diese Hürde nahmen die Elf Freunde mit Bravour – 6:0 hieß das Ergebnis: „Wir haben alle drei Partien problemlos gewonnen“, lautete das Fazit der Lebenshilfe-Trainer. Und wie sahen die Jungs selbst ihren Erfolg?

„Wir waren alle total glücklich, dass wir endlich wieder ein Turnier spielen durften“,

meint Elf-Freunde-Kapitän Daniel Feck. „Wir hatten eine Riesen-Gaudi, alle hatten wieder Bock auf Fußballspielen – für uns war es einfach ein tolles Erlebnis“, ist der Spielführer immer noch begeistert.
Nach dem Auftaktsieg hätten die Jungs echten Teamspirit gespürt und beschlossen: „Wir kämpfen alle zusammen und holen uns den Turniersieg!“, beschreibt Feck. Und das haben sie geschafft! Für ihre Leistung bekamen alle Akteure eine Medaille sowie eine Urkunde und jedes Team einen nagelneuen Fußball.

„Die Jungs haben einfach gut trainiert und unsere und Peters Anweisungen im Turnier super umgesetzt“,

lobt auch Dirk Seifert das Inklusionsteam. Natürlich meldete sich auch Peter Kurzweg nach dem coolen Erfolg der Lebenshilfe-Kicker und übermittelte per Sprachnachricht: „Herzlichen Glückwunsch zu den drei Siegen, das habt ihr sehr gut gemacht! Ich freue mich riesig für euch!“

Letzte Tipps: FCI-Profi Peter Kurzweg (4.v.l.) beim Coaching der Elf Freunde am Audi Sportpark

Ein so gutes Verhältnis zwischen einem Fußballprofi und einer Inklusionsmannschaft ist nicht selbstverständlich – das wissen auch die Elf Freunde, die schon seit 2015 zum FC Ingolstadt gehören und sich im Verein pudelwohl fühlen. Auch der Club steht hundertprozentig hinter dem Team, wie FCI-Geschäftsführer Manuel Sternisa betont:

„Die Elf Freunde sind längst ein fester Bestandteil in unserer FCI-Familie und nicht mehr wegzudenken. Wir sind sehr stolz auf die Jungs und Mädels, dass sie sogar bei Turnieren Erfolge einfahren und sich für ihr fleißiges Training belohnen. Für mich persönlich ist aber noch entscheidender, dass sie ein fest verankerter Teil der Schanzer sind und man regelmäßig an den Freitagen bei den Einheiten ihre Lebensfreude und ihren Spaß am Fußball miterleben kann. Das macht dieses Projekt aus.“

Die wöchentlichen Trainingseinheiten auf dem Gelände des Audi Sportparks sowie die Unterstützung des Vereins und die „good vibes“ zwischen Lebenshilfe-Kickern, Profis und Funktionären sieht auch Dirk Seifert als großes Privileg: „Im Gegensatz zu uns konnten manche Mannschaften seit Corona noch nicht einmal mit dem Training beginnen, weil sie keine Möglichkeiten dazu haben. Viele Mannschaften haben zudem nach der Pandemie Probleme und aufgrund der langen Pause Spieler verloren“, sagt Seifert, der daher besonders stolz ist, dass sein Team gerade zwei Neuzugänge bekommen und nun insgesamt einen 21-köpfigen Kader zur Verfügung hat.

Für das kommende Jahr ist dann endlich wieder eine Punktrunde geplant, die Elf Freunde, die in der höchsten Klasse des Behindertensports, der Bayernliga, spielen, wollen dann natürlich die Klasse halten und dabei „möglichst gut abschneiden“, wie Dirk Seifert verspricht: „Denn die Jungs sind momentan richtig gut in Schuss!“

Top-Stimmung: Die Elf Freunde bei der Vorbereitung auf das erste Turnier seit dem Corona-Break.
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