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Mission Playoffs
ERC-Stürmer Samuel Soramies traut den Panthern noch viel zu
Seit zwei Jahren ist der 23-jährige Samuel Soramies beim ERC Ingolstadt und fühlt sich bei den Panthern pudelwohl. Im espresso-Interview blickt der Youngster auf den Saisonverlauf, spricht über die Themen Ernährung und Freizeit und erzählt von seinen finnischen Wurzeln.
Nach eurer Spielpause Ende Januar habt ihr von den anschließenden 11 Partien neun verloren und nur zwei gewonnen und seid vom fünften auf den 9. Platz abgerutscht – was ist passiert?
Eine Saison ist immer voller Höhen und Tiefen. Nach einem durchwachsenen Start haben wir uns nach oben gekämpft, hatten dann gute Phasen – und nach der Pause leider eine schlechte. Aber auch die wollen wir besiegen und die zwei Punkte gegen Berlin waren bereits ein guter Schritt nach vorne.
Wie gehst du persönlich mit so einer Negativ-Phase um?
Man versucht, positiv zu bleiben und sich auf die guten Dinge zu konzentrieren, die im Spiel passieren – schließlich ist nicht alles an einer Niederlage schlecht. Man muss sich auf die Basics fokussieren und versuchen, die einfachen Dinge richtig zu machen.
Wie wichtig war der Sieg gegen Tabellenführer Berlin?
Solche Erfolge sind extrem wichtig, man braucht positive Momente, an denen man sich hochziehen kann.
Wir freuen uns wirklich sehr für die Mädels!
In den Auswärtspartien gegen Schwenningen und München am vergangenen Wochenende habt ihr einen Sieg eingefahren, musstet aber auch eine Niederlage einstecken…
Natürlich wollten wir am liebsten sechs Punkte nach Hause holen. Auch wenn wir gegen München verloren haben – die Liga ist sehr ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen – und wir haben eine starke Mannschaft, die gegen jeden Kontrahenten bestehen kann. Ab jetzt schauen wir nur nach vorne.
Euer Frauenteam ist zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Deutscher Meister geworden – seid ihr als Profis ein bisschen stolz auf die Mädels?
Natürlich! Das ist ein Riesen-Erfolg für das Ingolstädter Frauen-Eishockey! Wir kennen viele Spielerinnen aus dem Team, waren letztes Jahr auch einige Male gemeinsam auf dem Eis und freuen uns wirklich sehr für die Mädels!
Du bist die zweite Saison beim ERC – wie siehst du deine persönliche Entwicklung bei den Panthern?
Vollkommen zufrieden zu sein, ist schwierig – ich will immer noch besser werden, noch mehr zeigen und dem Team noch mehr helfen. Aber es ist mir in den zwei Jahren gelungen, immer wieder kleine Schritte nach vorne zu machen. Ich habe jetzt die Chance auf mehr Eiszeit – und die will ich auf jeden Fall nutzen, um mich zu zeigen.
Du hast finnische Wurzeln, sprichst die Sprache und ein Teil deiner Familie lebt in Finnland – bist du auch öfter dort?
Vor allem als Kind war ich mit meinen Eltern und meinen beiden Schwestern immer zweimal im Jahr in Finnland. Inzwischen ist das natürlich schwieriger, aber ich versuche trotzdem, so oft wie möglich dorthin zu fahren, denn meine Großeltern, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen wohnen alle noch in Finnland. Zuletzt war ich in der Novemberpause bei meinen Großeltern.
Was bedeutet dir das Land?
In meiner Kindheit waren wir oft in Sommerhütten am See. Erst in die Sauna zu gehen und dann in den See zu springen – das ist einfach unschlagbar. In Finnland die Sommernächte draußen in der Natur zu genießen, ist schon etwas Besonderes für mich.
Ich habe mir darüber nie wirklich Gedanken gemacht, könnte mir aber gut vorstellen, dass ich Polizist geworden wäre
Der Weg in die Profikarriere war in deinem Leben früh vorgezeichnet – gab es jemals einen Plan B in der Schublade?
Ich habe mir darüber nie wirklich Gedanken gemacht, könnte mir aber gut vorstellen, dass ich Polizist geworden wäre. Ein Kumpel von mir übt diesen Beruf aus, was er erzählt, hört sich nach einem sehr interessanten und wichtigen Job an. Ich denke, das hätte mir auch sehr gut gefallen.
Als gebürtiger Heidelberger hattest du während deiner Hockeykarriere weitere Stationen in Mannheim, Heilbronn, Salzburg und jetzt Ingolstadt – in welcher Stadt hast du dich am wohlsten gefühlt?
In Mannheim war ich mindestens zehn Jahre, ging da zur Schule und kenne mich dort aus – das ist schon ein Stückweit Heimat. Aber auch in Heilbronn und Salzburg habe ich gerne gelebt und vor allem hier in Ingolstadt fühle ich mich sehr wohl.
Hast du in Ingolstadt einen Lieblingsplatz?
Wenn es wärmer wird, setzen wir uns gerne an die Donau und genießen die ersten Sonnenstrahlen. In Manching bin ich gerne in der Eisdiele, hole mir eine Kugel Eis und laufe am Fluss entlang.
Wie wichtig ist das Thema Ernährung für dich als Profisportler?
Damit setze ich mich sehr intensiv auseinander. In meinem Beruf ist es sehr wichtig, sich gesund und ausgewogen zu ernähren und vor und nach den Matches das richtige Essen zu sich zu nehmen.
Das ist nicht nur bei Profisportlern so - auch in der Gesellschaft versuchen im mehr Menschen, fleischloser zu essen
Kochst du dann auch gerne selbst oder gehst du eher zum Essen?
Ich versuche immer mehr selbst zu kochen (lacht). Ich habe drei, vier Gerichte, die ich meistens zubereite. Ansonsten gehe ich aber auch gerne zum Essen.
Was ist dein Lieblingsrezept und welche Restaurants bevorzugst du?
Besonders gerne mache ich mir eine Burrito-Bowl mit Reis, Hackfleisch, Gewürzen und Gemüse – das geht einfach und schnell. Beim Essengehen stehe ich dann eher auf Dinge wie Schnitzel und Pommes. Das esse ich richtig gerne, auch wenn es nicht so gesund ist (lacht).
Immer mehr Profisportler ernähren sich vegetarisch oder vegan – wäre das auch was für dich?
Auf jeden Fall! Das ist nicht nur bei Profisportlern so – auch in der Gesellschaft versuchen im mehr Menschen, fleischloser zu essen. Da übermäßiger Fleischgenuss ungesund ist, versuche ich auch selbst, darauf zu achten.
Was ist dein persönliches Wohlfühlprogramm, wenn du körperlich oder mental unter Druck stehst?
An der frischen Luft spazierengehen, durchatmen und den Kopf freibekommen, abschalten und zuhause nicht zuviel über Eishockey nachdenken – das hilft meistens sehr gut. Oder ich setze mich auf die Couch und lockere meine Muskeln mit einem Massage Gun, auch Vitamine oder Magnesium gehören zum Selfcare-Programm als Ausgleich zur Belastung des Körpers.
Es gibt ein Foto auf Instagram, das dich im Cockpit am Steuer eines Flugzeugs zeigt – was hat es damit auf sich?
Ein Kumpel von mir hat den Flugschein gemacht und mich mitgenommen. Während des Flugs habe ich dann kurzzeitig auch mal das Steuer übernommen. Das hat sich super angefühlt und irre viel Spaß gemacht, war aber gleichzeitig auch ein bisschen beängstigend, weil man plötzlich enorm viel Verantwortung trägt.
Betreibst du neben dem Eishockey noch andere Sportarten?
Ich fahre im Sommer viel Rennrad, im Winter Snowboard, gehe aber auch gerne zum Tennis, Squash oder Volleyball am See. Bei allem, was mit Sport zu tun hat oder ein Ball involviert ist, bin ich dabei (lacht).
Womit vertreibst du dir generell die Zeit, wenn du nicht auf dem Eis stehst?
Am liebsten verbringe ich meine Freizeit mit meiner Freundin. Wir gehen abends gemütlich essen, machen Ausflüge nach Regensburg oder München und schauen uns die Stadt an. Oft hänge ich auch einfach mit den anderen Jungs ab – für mehr bleibt während der Saison keine Zeit.
Zurück zum Sport: Im Hauptrunden-End-spurt sind vier der verbleibenden fünf Partien Heimspiele – schafft ihr noch den Sprung in die Top 6?
Es ist immer leichter, zuhause zu spielen: Man spart sich die Busfahrt, hat die Fans im Rücken – das ist schon ein leichter Vorteil. Im Endeffekt zählt aber, was auf dem Eis passiert und wir wollen die Saison unbedingt gut beenden. Die Playoffs zu erreichen ist weiterhin unser oberstes Ziel.
Wagst du eine Prognose, wo die Panther am Saisonende stehen?
Wir schaffen es auf jeden Fall in die Playoffs – und danach geht es hoffentlich bis ins Finale!
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