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Power für die Panther
Athletik-Trainerin Maritta Becker macht die ERC-Profis fit für die Saison
Eigentlich verbindet man den Auwaldsee mit Chillen, Dösen und Relaxen. Doch das gilt nicht für den ERC Ingolstadt: Sechs Profis und zwei DNL-Spieler schwitzen bei lauter Musik in einem Fitness-Studio unweit des Ingolstädter Erholungsgebiets unter der Leitung von Coach Maritta Becker. Denn schon seit 6. Juni heißt es für die Eishackler: Schluss mit Urlaub!
Bereits nach kurzer Zeit sind die Shirts der Panther pitschnass, aber trotz des intensiven Trainings ist die Stimmung locker und gelöst – David Elsner, Fabio Wagner, Petr Taticek, Tim Wohlgemuth, die beiden Neuzugänge Hans Detsch und Garret Pruden sowie die Youngster Daniel Maul und Marvin Feigl aus der U20 haben ganz offensichtlich Spaß. Auf dem Programm steht ein 12-Wochen-Zyklus, der in drei Teile à vier Wochen gegliedert ist und verschiedene Schwerpunkte setzt. Zunächst stehen Grundlagen und Ausdauer im Fokus, dann schließt sich der Kraftbereich an, in dem Muskulatur aufgebaut wird. Die letzte Phase beschäftigt sich dann mit der Schnellkraft und Maximal-Power. Vier Mal pro Woche müssen die Panther dabei im „CrossFit In Town“ ran, dazu kommt Ausgleichssport und das Abstellen individueller Defizite. Gerade krabbeln die Jungs auf allen Vieren quer durch die Halle, die Knie dürfen den Boden dabei allerdings nicht berühren und eine Rolle muss gleichzeitig auf dem Rücken balanciert werden: „Das ist gut für die Körperstabilisation, weil man alle Muskeln anspannen muss“, erklärt Stürmer Tim Wohlgemuth die Übung. „Auf dem Eis braucht man genau diese Stabilität, beispielsweise wenn man Körperkontakt hat.“
Langweilig darf’s nicht werden
Bei der nächsten Aufgabenstellung springt Offensiv-Kollege Petr Taticek – wie der Rest der Trainingsgruppe – von einem kleinen Kasten auf den Boden. Gelandet wird auf einem Bein, die Körper- und Armstellung muss dabei stimmen: „Damit werden Muskeln und Gelenke für die schnellen Bewegungen auf dem Eis trainiert“, meint der langjährige Panther. „Aber was das genau bewirkt, fragst du besser Maritta“, lacht der Tscheche, dem das Training außerhalb des Eises nicht so liegt: „Gerne mache ich das nicht, aber es gehört zum Hockey einfach dazu. Im Sommer haben wir kein Eis, also müssen wir uns anderweitig fit halten. Es ist nämlich extrem wichtig, während der Spielpause wieder Kondition und Kraft aufzubauen, um in der Saison davon zu profitieren.“ Damit das auch gelingt, lässt sich Maritta Becker immer wieder neue Einheiten einfallen: „Man muss schon variieren, um die Jungs bei Laune zu halten. Sonst sind sie ganz schnell gelangweilt, das habe ich gleich gemerkt“, grinst die Trainerin und baut einen Dreierblock für ihre Gruppe auf. „Zuerst kommen kleine Hürdensprünge mit einem anschließenden Sprint, das trainieren wir für die Schnelligkeit auf dem Eis. Als nächstes werden 6 kg schwere Medizinbälle an die Wand geworfen und zum Abschluss kommt ein Stretch mit einem Terraband, damit die Schulter flexibel bleibt“, erläutert Panther-Verteidiger Fabio Wagner, der das Sommertraining keinesfalls langweilig findet.
„Ich mache das gerne und man braucht es, um während der Saison verletzungsfrei zu bleiben und Power zu haben. Das Sommertraining ist die Grundlage für eine erfolgreiche Saison.“
Stürmer Tim Wohlgemuth sieht das ähnlich: „Man muss ja fit bleiben“, sagt der 19-Jährige. „Zugegebenermaßen gibt es auch Tage, da hat man keine Lust herzukommen. Aber gerade für uns junge Spieler ist es auch schön, wenn man die Truppe jeden Tag sieht, weil man sich gegenseitig pushen kann. Man zieht die Übungen besser durch und hat jemanden zum Reden – gemeinsam macht es einfach mehr Spaß.“ Das bestätigt auch Fabio Wagner: „Ich trainiere lieber in der Gruppe als alleine, da hat man immer was zu lachen und feuert sich gegenseitig an. Auch mit Maritta ist das super: Sie pusht uns und korrigiert auch, wenn wir Fehler bei den Übungen machen.“