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Über Instagram in die Modelwelt
2016 wurde die gebürtige Ingolstädterin Kathie Lam vom Fotografen Sebastian Donath auf Instagram entdeckt. Mittlerweile ziert sie Magazincover und war in der Modezeitschrift Elle zu sehen. espresso hat sich mit ihr über ihre Modelkarriere unterhalten.
Kathie, mal ganz zu Anfang: Wo bist du auf die Schule gegangen und hast du direkt im Anschluss eine Model-Karriere angestrebt? Oder wie hat sich das Ganze in der Anfangszeit entwickelt?
Ich war auf dem Apian Gymnasium in Ingolstadt. Da war das Modeln aber noch „weit“ von mir entfernt. Erst während meines Studiums in Stuttgart hat sich alles Schritt für Schritt entwickelt. Richtig gestartet ist meine Karriere, nachdem mich ein Fotograf, zu dem ich heute immer noch Kontakt pflege und dankbar bin, auf Instagram gefunden hat und danach quasi alles für mich in die Wege geleitet hat.
Waren deine Eltern von der Idee begeistert?
Meine Eltern waren von der Idee nicht abgeneigt. Ich denke, damals konnte noch keiner einschätzen, wie sich alles entwickeln würde. Wir dachten, es sei vielleicht ein nettes Taschengeld während des Studiums, aber dass es mal eine ganze Karriere wird, hätte niemand gedacht. Sie wissen, dass ich das Modeln schon immer toll fand und es mir super viel Spaß macht. Zum Glück habe ich Eltern, denen das das Wichtigste ist, daher haben sie mich von Anfang an unterstützt.
Manchmal kann ich es immer noch nicht ganz glauben
Fotos: Susan Buth
Mittlerweile hat man dich in verschiedenen Modemagazinen wie z.B. der Elle gesehen, du warst u.a. auf dem Cover der Zeitschrift myself, man sieht dich auf deinem Instagram-Kanal für Fashion-Shootings in Dior gehüllt und du stehst für bekannte Fotografinnen wie Lara Jade vor der Kamera. Gab es einen Schlüsselmoment in deiner Karriere, bei dem dir klar wurde, dass der von dir eingeschlagene Weg auch tatsächlich der Richtige für dich war?
Manchmal kann ich es immer noch nicht ganz glauben, dass das alles wirklich passiert und Realität ist. Zum Beispiel bei dem von dir angesprochenen Shooting mit der unglaublich tollen Fotografin Lara Jade, das auf einem Hochhaus bei Sonnenuntergang mitten in New York war und man weiß, dass man das sonst wahrscheinlich niemals erleben würde. Oder wenn ich mich selbst in einem Magazin sehe, das ich früher bewundert und daraus Collagen gebastelt habe. Auch mit so vielen tollen und kreativen Menschen zu arbeiten und sie kennenzulernen macht mich sehr glücklich. Daher würde ich sagen, es gibt keinen direkten Schlüsselmoment, es sind mehrere Momente, die mich glücklich machen und mir immer wieder bestätigen, dass es das Richtige ist.
Meine Eltern waren von der Idee nicht abgeneigt
Fotos: Susan Buth
Lebst du aktuell „nur“ vom Modeln oder gibt es noch ein zweites Standbein?
Aktuell lebe ich „nur“ vom Modeln, worüber ich für den Moment auch sehr glücklich bin. Da ich erst während meines Studiums begonnen habe, habe ich dieses noch zu Ende gemacht und war sehr froh, mich nun eine Weile voll und ganz auf das Modeln fokussieren zu können. Irgendwann möchte ich aber gerne wieder ein zweites Standbein anfangen aufzubauen.
Was meist sehr spannend ist, kann manchmal auch ein Nachteil sein
An welchen deiner vielen Modeljobs denkst du heute noch mit Freude zurück bzw. welcher davon war außergewöhnlich und stach in der Vielzahl heraus?
Das ist eine sehr schwere Frage für mich, da die meisten Jobs auf ihre Art und Weise besonders sind und ich das Glück habe, sehr viele tolle Jobs in Erinnerung zu halten. Spontan fallen mir drei Jobs ein, die alle sehr besonders waren und die aber alle drei aus ähnlichen Gründen in meinem Gedächtnis geblieben sind. Zum einen das vorher beschriebene Shooting mit Lara Jade, dann ein Shooting, das ich in London für Harrods x Chanel Beauty mit dem Fotografen Andrew Woffinden und seiner Frau hatte.
Und das dritte Shooting, welches ich nie vergessen werde, war mein erstes Mal in Paris. Wir haben eine Strecke für das Faces Magazin fotografiert. Schon am Vorabend durfte ich einen Teil des Teams kennenlernen und am nächsten Morgen sind wir sehr früh gestartet, um zu den Hotspots zu kommen, bevor sie mit Touristen überfüllt sind. Den ganzen Tag sind wir dann zu unterschiedlichen Locations in Paris gefahren und haben dort Bilder und Videos gemacht. Auch hier war das Team unglaublich nett und es war diese magische Energie in der Luft. Wir alle zusammen wollten etwas „Besonderes“ zusammen schaffen. Dieses Gefühl und die Energie dahinter hatte ich bei allen drei Shootings.
Wir wissen auch, wenn wir uns nicht immer sehen, sind wir trotzdem füreinander da.
Über deine Instagram-Storys kann man dir quasi ein Stück weit hinterher reisen. Wie sieht denn dein Leben aktuell aus? Fliegst du von Shooting zu Shooting um die Welt, bist immer auf Achse und lebst hauptsächlich in Hotels? Oder gibt es auch einen Ort, den du als dein Zuhause bezeichnen würdest?
Durch Corona hat sich alles mehr auf Europa beschränkt. Hier reise ich zwar immer noch viel, jedoch ist es einfacher, auch immer mal wieder zwischendurch nach Hause zu kommen. Meine zwei „Zuhause“ sind bei meinen Eltern in Ingolstadt und wo ich jetzt meine meiste freie Zeit verbringe, zusammen mit meinem Freund in Amsterdam.
Was gefällt dir am Model-Dasein besonders gut?
Besonders gut gefällt mir, dass es so vielseitig ist und man immer wieder so viele tolle und interessante Menschen kennenlernt. Manchmal trifft man sich auch bei einem anderen Job wieder, das ist dann richtig toll. Zusammen mit dem Team etwas zu kreieren, finde ich sehr besonders. Auch hat man oft das Glück zu reisen, verschiedenste Orte kennenzulernen.
Was sind die Nachteile davon?
Was meist sehr spannend ist, kann manchmal auch ein Nachteil sein. Es ist sehr schwer bis unmöglich etwas zu planen. Sehr oft bekommt man ganz spontan noch einen Job oder es verschiebt sich etwas. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man Freunde hat, die einem das nicht Übel nehmen, wenn man kurzfristig auch etwas absagen muss oder nicht da sein kann und ich bin sehr froh, solche Freunde zu haben. Wir wissen auch, wenn wir uns nicht immer sehen, sind wir trotzdem füreinander da.
Fotos: Clément Barzucchetti
In der Corona-Zeit war der Flugverkehr temporär stillgelegt. Wie hast du diese Zeit erlebt?
Als Corona anfing, war ich gerade in Australien zum Arbeiten und habe dann noch eine der letzten „normalen“ Maschinen über Qatar nach Hause bekommen. Danach habe ich erstmal zwei Monate nicht gearbeitet. Persönlich habe ich mich zu dieser Zeit sehr gewundert und mir viele Fragen gestellt, wie und ob alles überhaupt weitergehen wird. Aber ich denke, dass es den meisten Menschen so ging. Die ersten Male danach wieder zu fliegen war auch sehr komisch, aber mittlerweile fühlt es sich fast wieder „normal“ an.
Als wir bei dir für ein Interview angefragt haben, meintest du, dass das nicht nur dich, sondern auch deine Mama sehr freuen würde. Ist deine Mama denn espresso-Fan (Grüße an Mama an der Stelle)?
Ja, meine Mama sieht das Magazin gerne an. Deshalb ist es denke ich besonders für sie, wenn sie dann ihre Tochter darin sieht.
Auch für die Ingolstädter Fotografin Susan Buth – mit der wir bereits ebenfalls ein Interview geführt haben – standest du schon vor der Kamera. Was verbindet dich mit Susan?
Mit Susan verbindet mich sehr viel. Sie hat mir schon als ich 15 Jahre alt war immer gesagt, dass ich zu einer Agentur gehen soll, aber ich habe mich nie getraut. Wir haben dann manchmal zusammen Bilder gemacht, die bis heute noch zu meinen Lieblingsbildern gehören. Sie hat mich immer unterstützt und an mich geglaubt. Wir kennen uns so lange und unser beider Karrieren haben sich mit der Zeit so sehr verändert und weiterentwickelt. Von Bildern, die wir für uns selbst gemacht haben, haben wir es jetzt zu Bildern in der Elle France zusammen geschafft.
Fotos: Clément Barzucchetti
Deine Tipps für Nachwuchsmodels…?
Mein Tipp ist vor allem sich zu trauen und es zu probieren und nie an sich selbst zu zweifeln. Es ist ganz wichtig, Kritik oder Absagen nie zu sehr an sich ranzulassen, da man immer für einen Kunden mal nicht richtig ist, ein anderer Kunde einen aber dann vielleicht genau dafür wertschätzt. Am Allerwichtigsten ist es deshalb, die tollen Momente zu genießen und Spaß am Arbeiten zu haben.
Denkst du aktuell schon an die Zeit nach deiner Modelkarriere?
Derzeit habe ich noch keine Pläne und versuche meine Karriere noch so lange wie möglich zu genießen.
Wenn du auf dem Cover eines Magazins deiner Wahl zu sehen sein könntest, welches wäre es?
Ganz besonders wären für mich ein Vogue oder Elle Cover. Das wäre einer meiner Träume, die ich gerne noch erreichen würde.
Kathie, vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!
Mehr zu Kathie auf ihrem Instagramaccount @kathielam
KAMPAGNE FÜR PETA
2019 Jahren feierte die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland 25-jähriges Jubiläum. Um die Welt ging v.a. die PETA-Werbekampagne „Lieber nackt als im Pelz“. Ein absolutes Kultbild aus dieser Kampagne wurde anlässlich des Jubiläums nachgestellt. Kathie Lam nahm dabei den Platz und die Pose von Naomi Campbell ein. Wie kam es dazu? „Über meine Agentur PMA in Hamburg wurde ich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, ein Teil der Kampagne zu sein. Ich fand es sehr besonders und habe mich gefreut, ein Teil davon sein zu können, da der gute Zweck in unserer Branche ja nicht immer an erster Stelle steht. Um dann auch einmal seine Stimme für etwas dieser Art einsetzen zu können, fand ich sehr wichtig“, sagt Kathie Lam dazu.
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Die CSU Ingolstadt nominiert am 19. November ihren Kandidaten für die bevorstehende Oberbürgermeisterwahl. Christian Lösel oder Michael Kern? Das entscheiden dieses Jahr die Parteimitglieder selbst.
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