New Work
Die Arbeitswelt befindet sich im stetigen Wandel – ein großes Geheimnis ist das nicht. In einer Welt, in der sich Märkte schnell verändern, droht konventionellen Unternehmen mit veralteten Strukturen das Aus. Der Grund: sie können nicht schnell genug auf Änderungen reagieren. Unternehmen müssen also frühzeitig den Wandel zum Agilen Unternehmen schaffen.
Florian Holste hat mit Achtzig20 eine Firma aufgebaut, die Unternehmen bei dieser Tranformation begleitet und berät. Neben Audi zählen auch der FC Ingolstadt 04 und der ERC Ingolstadt zu seinen Kunden. Achtzig20 ist dabei weit mehr als eine Unternehmensberatung – auch als IT-Unternehmen und Marketing-Agentur versteht man sich hier. In der App-Entwicklung ist man für den FCI und weitere Sportclubs aktiv. Dass Florian Holste Agilität vorlebt – und was Agilität alles bedeuten kann – wird bei der Gestaltung der neuen Büroräumlichkeiten deutlich. „Hier hat keiner einen festen Arbeitsplatz“, erklärt Holste. Auch er nicht. Zwischenwände sucht man in diesem offenen Raum, umgeben von einer großflächigen Glasfront, vergeblich. Stattdessen: viele unterschiedliche Bereiche, je nachdem wie die Arbeitssituation es gerade verlangt.
Neben klassischen Schreibtischen gibt es auch reine Steh-Arbeitsplätze, bequem-gepolsterte Würfel als schallgeminderte Rückzugsorte, eine komplett schallgedämpfte Telefonzelle und einen Besprechungsraum. So gut wie alles lässt sich innerhalb kurzer Zeit an einen anderen Platz verfrachten. Was sich hier also an der Einrichtung spiegelt, erwartet man auch von den Mitarbeitern: Flexibilität. „Die Gewöhnung an flexibles Arbeiten ist extrem wichtig, um sich auch in anderen Situationen kurzfristig auf Neues einlassen zu können“, sagt Julian Steck dazu. Er ist Prokurist bei Herkommer & Gutbrod, die sich für die Inneneinrichtung verantwortlich zeichnen. „Wir arbeiten hier an verschiedenen Themen in verschiedenen Konstellationen“, erklärt Florian Holste. Das Büro unterstreicht dieses Arbeitsumfeld und schafft die nötigen Räume. Holste, der bereits seit 10 Jahren in der Beratung tätig ist und neben Achtzig20 auch noch einer der Gründer des Startups MySmile ist, leistet in diesem Bereich Pionierarbeit: „Wir fördern agiles Denken an jeder Stelle und lernen selbst daraus. Erfahrungswerte oder Literatur gibt es nicht. Den Standard setzen wir selbst.“
Holste ist ein großer Anhänger des Lean-Startup-Prinzips. Bei Achtzig20 kann jeder Mitarbeiter eine neue Idee einbringen. Wenn mindestens 3/4 der Kollegen diese unterstützen, wird sie kurzfristig und kostengünstig innerhalb weniger Wochen am Markt getestet, um zu sehen, ob Bedarf besteht. Der Start erfolgt mit technischem Grundgerüst. Bei erfolgreichem Markttest wird das Projekt weiterentwickelt. Dieses stufenweise Vorgehen versucht Holste auch in großen Unternehmen zu verankern. „Bei jedem Unternehmen geht das, ihr dürft nur nicht so groß denken“, entgegnet er Zweiflern oft. Als Dozent an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt gibt er dieses Denken nun bereits früh an Studenten weiter. Die besten Absolventen will er anlocken, das gibt er unumwunden zu. 110 Mitarbeiter hat Achtzig20 am Standort Ingolstadt, 30 davon sind Studenten. „Das Projekt umsetzen zu dürfen war für uns in jeder Hinsicht ein absoluter Glücksfall“, sagt Tom Rottler von Herkommer & Gutbrod. Ein Konzept so ganzheitlich umsetzen zu können, sei in Ingolstadt noch ein absoluter Ausnahmefall.
Wer sich für das Konzept der agilen Transformation näher interessiert, kann übrigens auch (nach Voranmeldung) direkt in den neuen Räumlichkeiten bei Achtzig20 in der Erni-Singerl-Straße 2 in Ingolstadt vorbeischauen und sich selbst ein Bild davon machen. Diese Art der Möblierung ist auch ganz neu in der Ausstellung von Herkommer & Gutbrod (Siemensstraße 2) zu sehen. Mehr unter achtzig20.de.
