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Georgianum: Dornröschenschlaf dauert an
Aktueller Stand Georgianum Ingolstadt
„Wir holen das Georgianum aus dem Dornröschenschlaf.“ Dieser Satz, gesprochen vom damaligen Oberbürgermeister Christian Lösel, liegt schon einige Zeit zurück. Er fiel im April 2019 zum Auftakt der Sanierungsarbeiten. Ursprünglich wollte man diese im Jahr 2021 abgeschlossen haben. Dann kam Corona. Anfang 2024 gab es die vorerst letzte Wasserstandsmeldung: Ende des Jahres sollte die Sanierung ein Ende finden. Und jetzt? Das Jahresende naht und noch sieht es vor Ort nicht so aus, als würde das Georgianum bald in vollem Glanz erstrahlen können. Der Eindruck täuscht nicht, wie eine espresso-Anfrage bei der Stadt ergab.
Gesamtfertigstellung Sommer 2025
Der Bauzaun am Georgianum lässt noch immer einige Passanten innehalten. Aufmerksam werden die wirklich gelungenen und großformatigen Aufnahmen aus dem Inneren des Gebäudekomplexes betrachtet. So mancher aber dürfte sich fragen: Wann kommt die Baustelle denn nun eigentlich weg? Ein paar Jahre stört sie schon. Das 550-Jahr-Jubiläum der Hohen Schule, das Fest zum Reinen Bier und auch der erste Frankensteintag mussten mindestens optisch, oft aber auch organisatorisch, darunter leiden.
Ist also bald ein Ende in Sicht? Nach einer espresso-Anfrage steht fest: Es dauert noch. Die Gesamtfertigstellung des Georgianums ist nach aktuellem Stand für das dritte Quartal 2025 geplant. Aber immerhin: „Voraussichtlich bis Ende des Jahres kann (…) die Baustelleneinrichtung auf dem Hohe-Schul-Platz reduziert werden“, erklärt INKoBau Geschäftsführer Nicolai Fall.
Gründe für die erneute Verzögerung
Nachdem Anfang des Jahres das Gerüst am Georgianum Stück für Stück abgebaut wurde, war die Freude groß. Endlich erstrahlte ein geschichtsträchtiges Gebäude in neuem Glanz. Das Gerüst wanderte indes die Fassade entlang, weiter zum nächsten Bauabschnitt, der ehemaligen Kapelle Peter und Paul. Auch dort verschwand das Gerüst vor kurzem. Was ist noch passiert? „Kollegiengebäude und Goldknopfgasse sind bereits in Betrieb, die Fassade mit Fenstern ist ebenfalls fertig. Die Flächen für die Universität sind bereits übergeben und in Nutzung“, erklärt Fall.
Die weiteren Schritte seien nun die Sanierung der Kapelle, die Fasshalle und das Foyer. Dort liegen auch die Gründe für die erneute Verzögerung begraben. „Hier mussten aufgrund neuer baulicher Befunde Umplanungen und Anpassungen (u.a. Anpassung Bodenaufbauten, Anpassung im Bereich Foyer) vorgenommen werden, jeweils in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalschutz“, so Fall. Auch das Ausscheiden eines Fachplaners, der sich zwischenzeitlich in Insolvenz befindet, und eine dadurch bedingte Änderung des Planungsteams habe für Verzögerungen gesorgt. „Die Haushaltskonsolidierung hat keine Auswirkungen auf das Sanierungsvorhaben und dessen Fertigstellung.“
Das Foyer muss aufgrund vorgefundener Gewölbe umgeplant werden, um u.a. die Barrierefreiheit sicherzustellen. „Das neue Foyer verbindet die Gebäudeteile. Das Dokumentenkonzept wird dort und im Zwischenbau verwirklicht“, so Fall. In der früheren Kapelle Peter und Paul wurde ein Teil der Zwischendecke wie geplant zurückgebaut und die notwendigen statischen Ertüchtigungen seien ebenfalls bereits umgesetzt. „In den kommenden Wochen werden hier die Restauratoren beginnen.“
Die anstehenden Arbeiten in der Fasshalle dürften für die Ingolstädter besonders interessant werden, ist dort doch eine Gastronomie geplant. Aber auch hier ist noch Geduld gefragt, die Ausschreibung soll 2025 erfolgen. Der Dornröschenschlaf dauert also noch ein wenig an.
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