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Hochkarätig besetzt: Die 31. Ingolstädter Literaturtage

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Hochkarätig besetzt: Die 31. Ingolstädter Literaturtage

Christoph Ransmayr erhielt zahlreiche literarische Auszeichnungen, u.a. die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise. Im April liest er in Ingolstadt | Foto: Robert Brembeck

Die Ingolstädter Literaturtage stehen dieses Jahr in Gedenken an Marieluise Fleißer, deren Todestag sich zum 50. Mal jährt. Ein Blick in das Veranstaltungsprogramm zeigt: Die Autor*innenliste hat es in sich. Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller ist darauf genauso zu finden wie die palästinensische Schriftstellerin Adania Shibli, deren (Nicht)Auszeichnung auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2023 kontrovers diskutiert wurde.

„Für mich ist es die Frauenfrage“

Das Lesefestival startet am Freitag, 19. April, um 20 Uhr im Lechner Museum und wird von der aktuellen Marieluise-Fleißer-Preisträgerin Lena Gorelik eröffnet. An diesem Abend stellt sie ein Zitat von Marieluise Fleißer in den Fokus: „Für mich ist es die Frauenfrage“. Zu diesem „alten“ Thema lesen „neue“ Texte Charlotte Gneuß (ihr Debütroman Gittersee landete im vergangenen Jahr direkt auf der Longlist des Deutschen Buchpreises), Karen Köhler (Mitgründerin PEN Berlin) und Olivia Wenzel (ebenfalls Mitgründerin PEN Berlin). Im Anschluss steht eine Gesprächsrunde auf dem Programm, moderiert von Lena Gorelik.

Marieluise-Fleißer-Preisträgerin Lena Gorelik | Foto: Charlotte Troll

Kontrovers diskutiert

Die Eröffnung der Literaturtage ist gleichzeitig Auftakt für das Festival im Festival, gestaltet von der Fleißer-Preisträgerin. Dazu hat Lena Gorelik folgende Autoren/-innen geladen: Adania Shibli „Eine Nebensache“ (20.4.) und Nicole Seifert „Einige Herren sagten was dazu“ (22.4.). Am Sonntag, 21. April darf sich das Publikum auf eine Performance-Lesung freuen. Vorgestellt wird von drei Autorinnen der Kollektivroman „Wir kommen“, in dem sich 18 Autoren/-innen aus mehreren Generationen gemeinsam über Sexualität und Begehren austauschen.

Wen die vergangene Kontroverse um Adania Shibli interessiert, findet hier einen Kommentar des Deutschlandfunk dazu.

Adania Shibli ist Teil der 31. Ingolstädter Literaturtage | Foto: Hartwig Klappert

Literaturnobelpreisträgerin liest erneut in Ingolstadt

Neben Lena Gorelik stehen in diesem Gedenkjahr weitere Marieluise-Fleißer-Preisträger/-innen auf dem Programm: Christoph Ransmayr „Als ich noch unsterblich war“ (25.4.), Gert Heidenreich „Das Meer – Atlantischer Gesang“ (26.4.), Petra Morsbach „Justizpalast“ (30.4.), Iris Wolff „Lichtungen“ (2.5.) und die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller „Der Beamte sagte“ (4.5.). Mit dem Fleißer-Preis wurde Herta Müller 1989 ausgezeichnet, den Literaturnobelpreis erhielt sie 2009. Bei den 21. Literaturtagen im Jahr 2016 las sie zuletzt in Ingolstadt.

Die szenische Lesung mit Renate Knollmann (Text von Kerstin Specht) am Mittwoch, 1. Mai dreht sich ebenfalls rund um Marieluise Fleißer.

Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller | Foto: Chaperon

Literarische Nacht

Zudem bieten die Literaturtage auch dem Nachwuchs sowie der regionalen Szene eine Bühne. Der Ingolstädter Autorenkreis, eine Plattform für regionale Autor/-innen, gibt im Rahmen der Literarischen Nacht (3.5.) Einblicke in sein literarisches Schaffen. Des Weiteren tragen die jeweils Erstplatzierten der beiden höheren Altersgruppen beim Schanzer Schreibwettbewerb für Schüler/-innen ihre prämierten Geschichten vor. Durch den Abend führen Michael von Benkel und Jens Rohrer. Musikalisch umrahmt wird die diesjährige Literarische Nacht von Franz Peter. Mit seinen Liedern bringt der Singer-Songwriter mit Wohnsitzen in Ingolstadt und Dubai Spiritualität und den Weg zur persönlichen Weiterentwicklung auf seine eigene Art musikalisch zum Ausdruck.

Schreibwettbewerb „Home is where the heart is”

Eine weitere Säule der Nachwuchsförderung ist der Schreibwettbewerb für Schüler/-innen. Dieses Jahr ließen die jungen Literaten/-innen zum Thema „Home is where the heart is” ihren Gedanken freien Lauf. Man darf gespannt sein, wer sich am Sonntag, 28. April, um 14 Uhr in der Stadtbücherei über eine Prämierung freuen kann.

Außerdem steht auf dem Programm Akos Doma (29.4.) mit seinem Roman „Das Haus in Limone“. Speziell Kinder, aber natürlich auch Erwachsene, können sich am Mittwoch, 24. April auf die Lesung mit Margit Auer und ihrer „Schule der magischen Tiere“ freuen. Den Abschluss des Festivals macht Martin Muser (5.5.), der aus seinem Psychothriller „WEIL.“ für Jugendliche liest.

Abgerundet wird das vielfältige Programm der diesjährigen Literaturtage durch zwei Workshops. Die Teilnehmer/-innen können einen Rap- sowie einen Poetry- und Performance-Workshop besuchen und ihre Ergebnisse im Rahmen einer Abschlussveranstaltung am Samstag, 27. April einem gespannten Publikum präsentieren.

Das Programm der 31. Ingolstädter Literaturtage im Überblick:

  • Freitag, 19. April, 20 Uhr, Lechner Museum
    Eröffnung der Literaturtage und des Festivals im Festival mit der aktuellen Marieluise-Fleißer-Preisträgerin Lena Gorelik und den Autorinnen Charlotte Gneuß, Karen Köhler und Olivia WenzelLesung und Gespräch
    Moderation: Lena Gorelik
  • Samstag, 20. April, 20 Uhr, Lechner Museum
    Festival im Festival: Adania Shibli „Eine Nebensache“Lesung und Gespräch
    Moderation: Lena Gorelik
  • Sonntag, 21. April, 20 Uhr, Lechner Museum
    Festival im Festival: „Wir kommen“Präsentation eines Kollektivromans mit anschließendem Gespräch
    Moderation: Lena Gorelik
  • Montag, 22. April, 20 Uhr, Lechner Museum
    Festival im Festival: Nicole Seifert: „Einige Herren sagten was dazu“Lesung und Gespräch
    Moderation: Lena Gorelik
  • Mittwoch, 24. April, 16 Uhr, Stadtbücherei
    Margit Auer (Kinderlesung) – „Die Schule der magischen Tiere“
  • Donnerstag, 25. April, 20 Uhr, Kulturzentrum neun
    Christoph Ransmayr – „Als ich noch unsterblich war“
    Moderation: Gabriel Engert
  • Freitag, 26. April, 20 Uhr, Neue Welt
    Gert Heidenreich – „Das Meer – Atlantischer Gesang“
  • Sonntag, 28. April, 14 Uhr, Stadtbücherei
    Preisverleihung Schreibwettbewerb
    Moderation: Heike Marx-Teykal
    Eintritt frei.
  • Montag, 29. April, 20 Uhr, Café Himmelblau
    Akos Doma „Das Haus in Limone“
  • Dienstag, 30. April, 20 Uhr, Harderbastei
    Petra Morsbach – „Justizpalast“
  • Mittwoch, 1. Mai, 20 Uhr, Altstadttheater
    Szenische Lesung mit Renate Williams („Marieluise. Ein Bericht“ von Kerstin Specht)
    musikalische Begleitung: Benedikt Streicher
  • Donnerstag, 2. Mai, 20 Uhr, VHS
    Iris Wolff – „Lichtungen“
    Moderation: Julia Knapp
  • Freitag, 3. Mai, 19 Uhr, Neue Welt
    Literarische Nacht
    Moderation: Jens Rohrer und Michael von Benkel
    Eintritt frei.
  • Samstag, 4. Mai, 20 Uhr, Kulturzentrum neun
    Herta Müller „Der Beamte sagte“
    Moderation: Ernest Wichner
  • Sonntag, 5. Mai, 18 Uhr, Fronte 79
    Martin Muser (Jugendbuch-Lesung) „WEIL.“
 

Workshops:

  • Freitag bis Sonntag, 19. bis 21. April; Freitag und Samstag, 26. und 27. April
    Jugendkulturbox Spot
    Rap-Workshop
  • Samstag und Sonntag, 20. und 21. April, Samstag, 27. April
    Neue Welt
    Poetry- und Performance-Workshop

Die Uhrzeiten für die Workshops entnehmen Sie bitte der Homepage des Kulturamts: www.kulturamt-ingolstadt.de. Die Abschlussveranstaltung der Workshops für alle Teilnehmer/-innen findet am Samstag, 27. April, um 19 Uhr in der Jugendkulturbox Spot statt.

Tickets gibt es in der Tourist Information am Rathausplatz (Moritzstraße 19), im Westpark Ingolstadt, im IN-direkt Shop (Moritzstraße 6), im IN-direkt Verlag (Am Lohgraben 27) sowie über Ticket Regional (www.ticket-regional.de).

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