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Ingolstädter Regisseure auf dem Weg zum Oscar?
Die Ingolstädter „Filmbrüder“ Tobias und Kevin Schmutzler haben gute Nachrichten: Ihr neuer Spielfilm geht ins Rennen um die 97. Oscars. Produziert wurde der Film unter anderem von Ludwig Prinz von Bayern. Wie groß die Chancen auf einen Oscar wirklich sind, entscheidet sich am 17. Dezember 2024 und am 17. Januar 2025.
„Die kenianische Filmkommission hat bekanntgegeben, dass der deutsch-kenianische Spielfilm NAWI – Dear Future Me Kenia in der Kategorie ‚Bester internationaler Film‘ bei den Academy Awards 2025 vertreten wird“, verkündet Tobias Schmutzler gestern stolz in einer Pressemitteilung. Zusammen mit seinem Bruder Kevin sind die beiden Ingolstädter Regisseure gemeinhin als die „Schmutzler-Brüder“ bekannt. Co-Regisseurinnen des Films waren Apuu Mourine und Vallentine Chelluge aus Kenia.
In Zusammenarbeit mit der von Ludwig Prinz von Bayern gegründeten NGO Learning Lions widme sich der Film nicht nur dem Problem Kinderehe, sondern setze sich mit dem dazugehörigen NAWI-Fonds für den Schutz und die Förderung bedrohter Mädchen sowie den Bau von Schulen in Turkana und den benachbarten Regionen ein, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Dass die Wahl für das anstehende Oscar-Rennen auf den Film NAWI fiel, sei „ein Zeichen der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen deutschen und kenianischen Filmemacher:innen und unterstreicht zugleich die soziale Relevanz des Projekts.“
Wovon handelt der Film?
Basierend auf tatsächlichen Begebenheiten aus der Region Turkana, erzählt NAWI – Dear Future Me die bewegende Geschichte des jungen Mädchens Nawi, das versucht, ihrer Zwangsverheiratung zu entfliehen. Der Film, der vollständig in der abgelegenen Wüstenregion Turkana im Norden Kenias gedreht wurde, behandelt den Konflikt zwischen Tradition und Emanzipation. In der Geschichte von Autorin Milcah Cherotich kämpft Nawi gegen ein System, in dem Mädchen gegen Viehherden als Brautgeld gehandelt werden, für ihr Recht auf Bildung.
Die gesamte Filmbesetzung stammt aus Kenia: in der Hauptrolle die 14-jährige Michelle Lemuya Ikeny, welche in einer Schule gecastet wurde, die die Stiftung Hilfsverein Nymphenburg gemeinsam mit “Sternstunden Bayern” 2014 errichtete. Produziert von Lydia Wrensch, Caroline Heim und Brizan Were, ist NAWI – Dear Future Me eine Koproduktion zwischen der FilmCrew Media GmbH, Startup Lions Assets Kenya Ltd. und der Baobab Pictures GmbH. Ausführende Produzenten sind Ludwig Prinz von Bayern, Katja Eichinger (Asbest), Steven Haft (Club der Toten Dichter) und Matthias Rosenberger (Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer).
„Es ist eine riesige Ehre für das gesamte Team und gleichzeitig eine große Chance. Sie gibt dem Film die Bühne, die wir brauchen, um für Millionen von Mädchen weltweit eine Zukunft ohne Zwangsehen zu fordern. NAWI – Dear Future Me ist der Beginn eines globalen Dialogs, der nicht enden darf, bis sich die Lage grundlegend verbessert. Wir hoffen, die internationale Reise unserer Geschichte steht erst am Anfang“, wird Ludwig Prinz von Bayern in der Pressemitteilung zitiert. In Deutschland wird der Film erstmals im Rahmen der 58. Hofer Filmtage Ende Oktober auf der Leinwand zu sehen sein.
Bereits im April 2023 haben wir uns dem Film ausführlich gewidmet. „Michelle ist nicht nur unglaublich talentiert, sondern auch superintelligent. Sie besucht die achte Klasse – in Kenia die Übertrittsklasse – und muss daher neben dem Dreh lernen und samstags Prüfungen schreiben. Trotz der Doppelbelastung ist sie regelmäßig die Klassenbeste“, sagte Kevin Schmutzler damals über die Hauptdarstellerin. Mehr zum Film und viele weitere fantastische Fotos von den Dreharbeiten findet ihr hier in unserem Artikel Abenteuer Afrika.
Die 97. Academy Awards finden am 2. März 2025 im Dolby Theatre in Los Angeles statt. Jedes Land darf in der Kategorie „Bester Internationaler Film“ einen Film einreichen. Eine “Shortlist” mit 15 ausgewählten Filmen, die in dieser Kategorie im Rennen bleiben, wird am 17. Dezember 2024 veröffentlicht. Die fünf daraus nominierten Filme werden am 17. Januar 2025 bekannt gegeben. Es heißt also: Daumen drücken für die Schmutzler-Brüder.
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