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Wenn Lieder laufen lernen

Wie sieht es im Kopf der Chanson-Sängerin Anna Janina aus?
Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Am ehesten kommt man ihr nahe, wenn man in Anna-Janina Remspergers Leben einige Jahre zurückreist.
Mit sieben – damals schon im Chor – darf sie bei der Einschulung vor 500 Leuten singen. Erzählt sie heute davon – 28 Jahre danach – ist ihr die Freude darüber immer noch deutlich in der Stimme anzumerken. Fast forward: Mit 16 ein Auftritt im Schulmusical – Anna-Janina wird im Anschluss überall in der Stadt erkannt. Wenig später sieht sie den Musicalfilm Chicago. Ihrer Gesangslehrerin spielt sie die Szenen lebhaft nach. „Ich weiß heute noch, wie ich auf den Flügel gesprungen bin“, lacht Anna-Janina. „Ich glaube, du brauchst deinen eigenen Solo-Abend“, sagt ihre Lehrerin daraufhin und unterstützt sie bei ihrem ersten selbst gestalteten Liederabend im Theater am Turm in Villingen, der das Feuer schließlich vollends zum Lodern brachte.

In Anna-Janinas Kopf ist also über die Jahre hinweg die Leidenschaft für den Gesang immer stärker geworden. Aus Anna-Janina Remsperger ging die Kunstfigur Anna Janina hervor. Und noch etwas nimmt in diesem Kopf einen großen Platz ein: die Liebe für das Deutsche Chanson. „Ich fand das Chanson schon immer faszinierend. Alte deutsche Lieder erzählen eine richtige Geschichte, sind oft abgründig, bös‘ und schwarz“, schwärmt sie.
So kam es, dass sich Anna-Janina auf die Suche nach der passenden Gesangsausbildung machte, die sie bei Prof. Fenna Kügel-Seifried von der Hochschule für Musik und Theater in München fand. „Sie war jahrelang eng befreundet mit Georg Kreisler (berühmter Komponist und Sänger, Anm.) und wusste genau, wie man eine Stimme anpacken muss, damit sie für das Chanson greift.“ „Das Chanson sticht und beißt“, erklärt Anna-Janina ihre Liebe für dieses Genre. Langeweile gibt es nicht, die heile Welt des Schlagers erst recht nicht. Kurzum: wie geschaffen für Anna-Janina. In der Tradition des Deutschen Chansons verfasst sie ihre Lieder.

Schon viele Jahre steht sie auf Bühnen – doch im Oktober ist etwas neu. Zum ersten Mal präsentiert sie ausschließlich selbst geschriebene Songs. Ebenfalls neu: Früher wurde sie immer nur musikalisch begleitet, jetzt hat sie mit Jascha Nakladal in diesem herrlich skurrilen, witzigen und zu Herzen gehenden Singspiel einen richtigen Spielpartner an ihrer Seite. Zum ersten Mal wird somit aus einem reinen Chanson-Abend ein kompletter Singspielabend, der die Zuschauer*innen mitreißen wird.
Achja, das Stück heißt übrigens „Alle Lichter an“ und entführt uns… genau, in den Kopf der Kunstfigur Anna Janina. Am 15. Oktober feiert es im Ingolstädter Altstadttheater Premiere. Anna-Janina ist sehr glücklich, dort nun ihre künstlerische Heimat gefunden zu haben. „Hier hat man natürlich viel mehr Möglichkeiten, besonders was das Licht betrifft“. Auch um Requisiten, Textbuch und Regie kümmert sie sich selbst. Mit Jascha, einem Allroundtalent als Pianist, Komponist und Arrangeur, komponiert sie zusammen die Musik zu ihren Texten.
Von klein auf hat Anna-Janina viel geschrieben – und sie hat viel gesungen. „Es waren lange Zeit zwei getrennte Welten. Ich freue mich, dass bei meinem neuen Programm nun beide Welten zueinander finden. Wenn der eigene Text zu Musik wird, ist es, als würde ein Kind laufen lernen. Wenn man aus einem Text Musik macht, bekommt er nochmal ein ganz eigenes Leben.“

Anna-Janina hat auch eine große Passion für die Regie. 2009 machte sie eine Regiehospitanz am Bayrischen Residenztheater und wurde dort musikalische Leiterin für die Produktion „Die Affäre in der Rue de Lourcine“. „Mich hat schon immer die Frage fasziniert: Wie finde ich beim Singen nicht nur die richtige Stimmfarbe für ein Lied, sondern mit welchen Bühnenbildern, welchen Requisiten kann ich die passende Atmosphäre zur Musik und ihren Geschichten finden. Deshalb inszeniere ich meine Liederabende selber zu kleinen Musik-Shows“, sagt sie.


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