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Million dollar baby
Marcus Holzinger bringt mit seiner Firma Elegend einen elektrischen Supersportwagen auf die Straße. Preisschild: 1 Million Euro. espresso verrät er, was dahinter steckt
816 PS, eine Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h und ein Preisschild von knapp über 1 Million Euro. Der EL1 – so der Name des Powerboliden – ist ein Fahrzeug der Superlative. Und er ist vollelektrisch.
Der Mittelpunkt dieses ambitionierten Projekts ist das beschauliche Beilngries. Hier entsteht, was die Herzen vieler Rallye-Fans höherschlagen lassen dürfte. Für Nicht-Rallye-Fans muss man vorab erklären: die Gruppe B war in den 80er Jahren eine legendäre Rallye-Serie, die viele ikonische Fahrzeuge hervorbrachte – wie etwa den Audi Sport quattro (hinterm Steuer: Fahrerlegende Walter Röhrl, in der Region sicherlich vielen ein Begriff).
Genau hier setzt Elegend an. „Viele haben das Gefühl, heutige Autos hätten nicht mehr den Charakter von früher. Wir spielen bewusst damit, wollen die Erinnerungen an ikonische Sportwagen der Gruppe B wieder aufleben lassen“, sagt Marcus Holzinger. Den Start macht dabei der EL1 – eine Hommage an den eingangs erwähnten Audi quattro. „Das Fahrzeug steckt schon auch ein wenig in unseren Genen“, erklärt er. Vor 40 Jahren arbeitete schon sein Vater Wolfgang Holzinger intensiv mit seinem Designstudio HOTE Studios am Sport Quattro mit. Die Firma führt mittlerweile Marcus Holzinger gemeinsam mit seiner Schwester in zweiter Generation.
„Wir haben unser Vorhaben rund um Elegend unter dem Hashtag #retrofusion zusammengefasst. Heißt: Wir fusionieren die ‚Retro-Gene‘ ikonischer Rallye-Fahrzeuge mit aktuellem Design und neuester technischer Innovation. Im Falle des EL1 also u.a. mit ultrastarken Elektromotoren“, erklärt der studierte Automobildesigner. Was dadurch entsteht: „Ein Auto mit Charakter, keinesfalls aalglatt – und dennoch vollgepackt mit all der Technik, die man heutzutage erwartet.“
Beim EL1 soll es nicht bleiben, der EL2 und EL3 sind in Planung. Elegend soll zur etablierten Marke heranwachsen. Welches Fahrzeug er für den EL2 im Kopf hat, will Holzinger nicht verraten, aber ein deutlicher Hinweis geht in Richtung Italien – und da sind als Gruppe-B-Fahrzeuge etwa der Lancia Delta S4 oder der Lancia Rally 037 denkbar.
All das geschieht natürlich nicht in Massenproduktion, sondern in Kleinserie. 30 Stück wird es vom EL1 geben. Genauso viele sind für die beiden Nachfolger geplant.
Das Ziel: ein einzigartiges Fahrzeug in atemberaubendem Design mit modernster Technologie
Daten & Fakten
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Typ: Retrofuturistisches Vollelektrisches Supercar
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Maximale Leistung: 600 kW / 816 PS (pro Achse 300kW)
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Leergewicht: 1650 kg
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Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h
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Beschleunigung: 0-100 km/h | 2.8 s 0-200 km/h 8.5 s
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Batterie | Spannung: 800 V | Max. Kapazität 90 kWh
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Reichweite (WLTP): 425 km
Neben Marcus Holzinger, der sich für das Design des EL1 verantwortlich zeichnet, ist auch noch Günther Riedl mit im Team. Als Geschäftsführer von Roding Mobility bringt er unverzichtbares Knowhow rund um die Plattformentwicklung ein. Das hat auch einen ganz entscheidenden Vorteil. Über Roding Mobility hat Elegend Zugriff auf Vorentwicklungsstände. Sprich: auf Komponenten, die es noch gar nicht in Serie gibt. „So sind wir ganz weit vorn in der Entwicklung. Die Komponenten sind effizienter und besser als das, was heute so auf der Straße fährt.“ Das Gründerteam wird ergänzt von Fabian Strobl (Marketing) und Manuel Egginger (Vertrieb).
Aktuell entsteht der Prototyp mit der Fahrgestellnummer „null“, bis Sommer sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Pünktlich zur Fachmesse IAA Anfang September in München will man „einen starken Auftritt“ liefern. In den kommenden Wochen und Monaten wird es mehr vom EL1 zu sehen geben, u.a. vom Interieur, von dem es aktuell noch keine Fotos gibt. Der finale Designstand ist aber erreicht, erklärt Holzinger, der auch Vorstandschef der Elegend AG ist. 27 Aktionäre hat die Aktiengesellschaft – der Großteil aus dem Freundes- und Familienkreis der vier Gründer. Mit ihrem Startkapital wurde der Traum vom retrofuturistischen vollelektrischen Supercar möglich.
In der Vergangenheit berichteten Fachzeitschriften wie „auto motor sport“ durchaus wohlwollend über das Vorhaben von Elegend.
In der Szene entstehen oft hitzige Diskussionen zwischen Fans von Verbrenner- und E-Motoren. „Ich bin selbst Petrolhead und mag Autos mit Verbrenner. Elegend soll diese Welt gar nicht attackieren, sondern eine Alternative bieten. Mit Elegend hat man auch einen starken Auftritt, aber fällt nicht gleich mit der Tür ins Haus – eben gentlemanlike“, lacht Holzinger.
Mehr Infos: e-legends.de
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