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Fußballprofi & Bücherwurm
FCI-Mittelfeldspieler Max Plath hat auf und neben dem Platz große Ambitionen
Kein bisschen medienscheu präsentiert sich der gerade einmal 19-jährige gebürtige Mainzer Max Plath, der seit vergangenem Dezember mit einem Profivertrag der Schanzer ausgestattet wurde. Eloquent, schlagfertig und mit einer ordentlichen Portion Humor erzählt der Blondschopf im espresso-Interview von seiner bisherigen Karriere, seinem Studium und seinem neuen Hobby.
Etwas mehr als die Hälfte der Spielzeit ist absolviert, ihr steht aktuell auf dem 5. Tabellenplatz, habt 34 Punkte auf dem Konto und damit vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz – wie siehst du den bisherigen Saisonverlauf?
Nach einem eher durchwachsenen Start haben wir immer besser zusammengefunden, dann eine lange Serie von Spielen hingelegt, bei denen wir ungeschlagen geblieben sind, und schließlich das Jahr 2024 gut beendet. Die erste Partie im neuen Jahr gegen Waldhof Mannheim war spielerisch zwar keine Offenbarung, aber wir haben Kampfgeist und Zusammenhalt gezeigt, was mindestens genauso wichtig ist. Deshalb nahmen wir den Punkt gerne mit und wollten mit Rückenwind in die nächsten Spiele starten.
Nach dem torlosen Rückrundenauftakt gegen Waldhof Mannheim hatte sich der Abstand auf den Relegationsplatz auf vier Punkte vergrößert. Was wolltet ihr gegen den Tabellenletzten SpVgg Unterhaching besser machen und war der Sieg Pflicht, um an der Aufstiegsregion dranzubleiben?
Der Begriff „Pflichtsieg“ sagt sich immer leicht, aber so einfach war das auch gegen den aktuellen Tabellenletzten nicht – schon gar nicht, wenn es sich um ein oberbayerisches Derby handelt. Generell wollten wir uns nicht verrückt machen, nur weil im ersten Spiel nach der Winterpause noch nicht alles geklappt hat. Wir wollten nicht unseren ganzen Plan, den wir uns in der Hinrunde hart erarbeitet haben, über den Haufen werfen, sondern unserer Spielidee und unseren Prinzipien treu bleiben, um gegen Unterhaching drei Punkte mitzunehmen, was ja letztlich auch geklappt hat.
Es war ein umkämpftes Spiel und wir sind froh, dass wir beim Heimspielauftakt einen Dreier einfahren konnten. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, besser mit dem Ball zu agieren, das ist uns leider nicht gelungen, aber gegen den Ball hat man eine grundsolide Mannschaftsleistung gesehen.
Als nächstes steht das Duell gegen Konkurrent 1. FC Saarbrücken auf dem Programm – ist das die Chance, mit einem weiteren Sieg der Tabellenspitze wieder näher zu kommen?
Als Sportler will man immer gewinnen und dass unser Saisonziel „Aufstieg“ heißt, ist ja längst kein Geheimnis mehr. Daher sind auch die ersten Spiele enorm wichtig, um wieder in Flow zu kommen. Dennoch denken wir weiterhin von Spiel zu Spiel bzw. von Woche zu Woche, wollen so viele Punkte wie möglich holen und diesmal auch spielerisch eine Verbesserung zeigen.
Persönlich warst du bislang bei 13 Partien dabei, fünfmal sogar über die komplette Distanz – wie zufrieden bist du mit deiner persönlichen Bilanz?
Hätte mir jemand vor der Saison 13 Spiele für die komplette Saison vorhergesagt, hätte ich dies, ohne mit der Wimper zu zucken, unterschrieben. Jetzt habe ich besagte Anzahl schon nach der Halbserie erreicht – ich kann mich also nicht beschweren. Zudem habe ich auch abseits von Einsatzzeiten oder anderen Statistiken persönlich und fußballerisch in dieser Zeit wahnsinnig viel gelernt – deshalb bin ich mehr als zufrieden!
Ob Goalgetter Sebastian Grönning, der mit einem möglichen Wechsel zu Hertha BSC in Verbindung gebracht wird, weiterhin mit seinen Toren dazu beiträgt, ist noch unklar – beeinflussen diese Gerüchte die Stimmung im Team und wie geht ihr als Spieler mit der Situation um?
Weder meine Teamkollegen noch ich haben es in der Hand zu entscheiden, ob er bleibt oder den Klub verlässt – bei den Vertragsgesprächen sind wir nämlich alle nicht dabei (lacht). Aber natürlich hoffen wir, dass er bleibt, und nutzen jede Minute, die er mit uns auf dem Platz steht. Der Stimmung im Team tun die Gerüchte jedenfalls keinen Abbruch.
Kurz vor Weihnachten wurdest du vom FCI mit einem langfristigen Profivertrag ausgestattet: Wie war deine Reaktion und war das dein bestes Weihnachtsgeschenk?
Tatsächlich hat das den Geschenken meiner Familie ziemlich Konkurrenz gemacht und ist schwer zu toppen (lacht). Auch wenn es sich angesichts der Einsätze, die ich bei den Profis hatte, schon ein bisschen abgezeichnet hat, ist für mich damit mein großer Kindheitstraum in Erfüllung gegangen und ich habe mich riesig gefreut, als ich den Vertrag schwarz auf weiß in den Händen hielt.
Fühlt sich das „Leben als Profifußballer“ denn in irgendeiner Weise anders an als zuvor?
Vielleicht kommt das noch – aktuell fühlt es sich noch nicht anders an (lacht). Mein privates Umfeld um Familie und Freunde sorgt schon dafür, dass ich geerdet bleibe. Ich lasse das auch nicht zu meiner Persönlichkeit werden, schließlich habe ich noch ein Leben neben dem Fußball – aber ich bin natürlich schon sehr stolz.
Nach Felix Keidel, Maurice Dehler, Deniz Zeitler und Ognjen Drakulic bist du schon der fünfte FCI-Youngster, der einen Profivertrag erhalten hat, zudem sind fast zwei Drittel eures Kaders 25 Jahre oder sogar jünger – mischen die Jungen die älteren Spieler langsam auf?
Wir ziehen die Älteren schon manchmal ab, was wir beispielsweise beim diesjährigen Neujahrsempfang unter Beweis gestellt haben: Beim Lösen von Bilderrätseln rund um Fußball und den FCI trat Alt gegen Jung an – und ich war mit unserer Team-Performance sehr zufrieden, denn sie hatte den Sieg zur Folge (lacht). Aber Spaß beiseite: Tatsächlich haben wir einen recht jungen Kader, sind aber trotzdem eine homogene Mannschaft mit einem guten Mix aus erfahrenen Akteuren, die uns an die Hand nehmen, und jungen Nachwuchsspielern, die frischen Wind in die Truppe bringen. Wir sind eine super zusammengewürfelte Mannschaft mit einer Mischung, die uns auch ein Stück weit ausmacht.
Sind die FCI-Youngsters auch die Jungs, mit denen du am meisten abhängst?
Am Anfang hatte ich tatsächlich zu den Jüngeren einen besseren Draht, weil ich sie schon deutlich länger gekannt und bereits früher mit ihnen gespielt habe. Aber mittlerweile hat sich das egalisiert und ich unternehme auch privat gerne etwas mit erfahreneren Spielern, wir gehen zum Beispiel gemeinsam essen oder spielen Karten.
Anders als viele junge Spieler hast du dich trotz des Profivertrags nicht ausschließlich auf den Fußball konzentriert, sondern ein Studium begonnen – warum?
Ich studiere im ersten Semester Fußballmanagement, auch deswegen, weil mich meine Eltern davon überzeugt haben (lacht). Im Ernst: Ich weiß nicht, wie langlebig meine Karriere sein wird oder ob es überhaupt eine Karriere wird, deshalb wollte ich noch ein zweites Standbein haben, das ich auch nach der aktiven Laufbahn nutzen kann. Ich finde es generell nicht falsch, einen Plan B in der Hinterhand zu haben. Wenn man alles auf eine Karte setzt, erhöht das den persönlichen Druck, zudem kann einen immer eine Verletzung, ein Leistungsplateau oder gar -tief aus der Bahn werfen. Deshalb wollte ich mich nicht ausschließlich auf den Fußball festlegen.
Wie schwierig ist es, Trainings- und Spieltermine gemeinsam mit dem Studium unter einen Hut zu bekommen?
Ich muss nur manchmal für mein Studium vor Ort sein, die meisten Vorlesungen sind online, zudem wird viel über Hausarbeiten abgedeckt. Ehrlicherweise muss man auch zugeben, dass der Netto-Fußballalltag eines Profis ziemlich entspannt und unser Stundenlohn für den Aufwand, den wir betreiben, recht hoch ist. Mir würde bestimmt langweilig werden, würde ich nichts neben dem Training machen. Mir bleibt auch jetzt noch immer genügend Zeit für Familie, Freunde und Unternehmungen.
Um dann was am liebsten zu tun?
Spektakuläre Hobbys habe ich nicht, ich gehe nicht zum Fallschirmspringen oder Ähnliches (lacht). Ich habe einige Freunde, die nicht Fußball spielen – sich mal über andere Dinge zu unterhalten, kann eine erfrischende Abwechslung sein. Außerdem treffe ich mich gerne zum Kartenspielen, Paintball oder Lasertag, verbringe aber auch gerne Zeit mit meiner Familie und mache dann auch mal ganz langweilige Dinge. Zudem habe ich mich von einigen Mannschaftskollegen anstecken lassen und lese viel, bin also dem „Ingolstädter Bücherclub um Maurice Dehler und Felix Keidel“ beigetreten. Aktuell lese ich „Das innere Spiel“, ein sehr gutes Buch, in dem es um mentale Stärke am Beispiel Tennis geht. Generell bevorzuge ich Bücher, die mich persönlich oder im Sport weiterbringen, Romane lese ich eher selten.
Hattest du nach dem Abitur nicht den Wunsch, für ein Studium in eine andere Stadt zu gehen und dort auf eigenen Beinen zu stehen, anstatt zu Hause wohnen zu bleiben?
Eigentlich schon, auch wenn ich da ein bisschen zwiegespalten war. Auf der einen Seite genieße ich schon die Rückendeckung meiner Familie und das warme Gefühl, nach Hause zu kommen. Auf der anderen Seite bin ich aber doch schon 19 Jahre alt und ziehe deshalb nächste Woche in eine eigene Wohnung auf der Schanz. Deshalb hat sich dieser Wunsch – mit ein bisschen Verspätung – doch noch erfüllt.
In den Medien wurde viel über Sabrina Wittmann als erste Cheftrainerin der 3. Liga geschrieben: Hat es sich für dich jemals, auch bei den Juniorenteams, ungewöhnlich angefühlt, von einer Frau gecoacht zu werden?
Als ich vom FC Bayern zu den Schanzern gewechselt bin, war die Situation vielleicht in den ersten Tagen noch ein bisschen ungewohnt, aber ich habe sehr schnell gemerkt, dass sie sehr viel Ahnung sowie eine klare Linie hat und deutlich ihre Meinung vertritt. Deshalb hat sich diese anfängliche Verwunderung rasch gelegt. Sabrina bestätigt jeden Tag, warum sie diesen Posten innehat.
Hättest du deiner Meinung nach ohne sie auch die Chance auf einen Profivertrag gehabt?
Ich kann nicht beurteilen, wie es dann gelaufen wäre, aber ich habe durchaus sehr von Sabrina profitiert und sie hatte sicher einen großen Anteil an dieser Entwicklung.
Du bist in Mainz geboren, wurdest aber schon als Kind bei 1860 München und später beim FC Bayern ausgebildet und hast dort in den Junioren-Mannschaften gespielt – wann und wie hat es dich und deine Familie überhaupt nach Bayern verschlagen?
Meine Eltern sind jobbedingt nach München gezogen, als ich vier oder fünf Jahre alt war. Mit sieben Jahren habe ich bei den Sechzigern angefangen, Fußball zu spielen und bin mit elf zu den Bayern gewechselt. Ich habe also schon einige bayerische Teams durchlaufen, bei den Schanzern gefällt es mir aber am besten.
Du hast bei Bayern München in der U16 mit Kenan Yildiz zusammengespielt, der aktuell bei Juventus Turin unter Vertrag steht. Hast du noch Kontakt zu ihm und gab es da noch mehr inzwischen große Namen in diesem Jugendteam?
Wenn Kenan Yildiz in München ist, schreiben wir uns schon manchmal, ich habe noch lockeren Kontakt zu ihm. Außerdem kenne ich noch Tarek Buchmann (FC Bayern München) und Paul Wanner (1. FC Heidenheim), mit dem ich Abitur gemacht habe. Auch mit Alex Pavlovic (FC Bayern München) habe ich zusammengespielt. Einige aus dem Team haben sich tatsächlich schon einen goßen Namen gemacht und es werden sicher noch einige dazukommen – ich hoffentlich eingeschlossen (lacht).
Als eines deiner Ziele hast du mal den Führerschein genannt – bist du inzwischen stolzer Besitzer einer Fahrerlaubnis?
Ich habe damit angefangen, aber bin ehrlicherweise noch nicht fertig. Ob es an mangelnder Zeit oder an mangelnder Lust liegt, dass ich nur mäßig vorankomme, weiß ich nicht genau. Aber ich habe genügend Kumpels in der Mannschaft, die mich mitnehmen und auch mal gerne Chauffeur spielen (lacht).
Kommen wir zurück zu den Schanzern: Was hast du dir für die restliche Saison vorgenommen – sowohl persönlich als auch mit dem Team?
Persönlich bin ja eigentlich schon weit über meinem Soll, aber das lässt mich nicht bequem werden. Ich will weiterhin so viele Trainings- und Spielminuten wie möglich sammeln und viel lernen, ohne mir ein bestimmtes Ziel an Einsätzen oder Toren zu setzen. Generell möchte ich einfach weiterhin Fortschritte machen und mich weiterentwickeln. Dem vom Verein ausgegebenen Saisonziel schließe ich mich vollumfänglich an und würde gerne mit der Mannschaft in die 2. Liga aufsteigen. Hierfür kämpfen wir von Woche zu Woche. Ob wir uns am Ende mit dem Aufstieg belohnen, das wird sich im Mai zeigen.
Vielen Dank für das Gespräch, Max!
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