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Interview mit Albert Gürtner

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Interview mit Albert Gürtner

Foto: Alex Gerrard Photography

Albert Gürtner (59) möchte Landrat für den Landkreis Pfaffenhofen werden.  Der Kandidat der Freien Wähler ist Wirtschaftsingenieur bei der Firma HiPP, verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Motto: Zuhören. Verstehen. Handeln. Im Interview stellt er sich unseren Fragen.

Herr Gürtner,
was treibt Sie an?


Ich arbeite sehr gerne im Ehrenamt, weil ohne die ehrenamtliche Tätigkeit von tausenden von Menschen unser Landkreis nicht so lebenswert wäre. Das Ehrenamt ist das Bindeglied in unserer Gesellschaft, im sozialen, sportlichen, kulturellen und vor allem aber im zwischenmenschlichen Bereich. Und es verschafft einem auch viele persönliche Glücks- und Erfolgsgefühle. Ich habe früher jahrelang für 200 Kinder im Zeltlager gekocht oder war als Nikolaus unterwegs, das hat mir immer sehr viel Freude bereitet. Oder wenn ich heute auf die letzten 12 Jahre zurückschaue, auf die sehr positive Entwicklung von Pfaffenhofen, dann kann ich sagen, da war ich auch als Stadtrat und Vize-Bürgermeister tatkräftig daran beteiligt. Und das freut mich.

Seit wann sind Sie politisch aktiv und wo engagieren Sie sich?

Ich bin seit 2002 politisch aktiv. Seit dieser Zeit sitze ich im Stadtrat von Pfaffenhofen, seit 2008 darf ich auch Vize-Bürgermeister dieser schönen Stadt sein. Zusätzlich sitze ich im Kreistag und bin Vorsitzender der FREIEN WÄHLER im Landkreis. Ehrenamtlich engagiere ich mich schon seit meiner Jugend: Klassen- und Schülersprecher, Pfarrjugendleiter, Pfarrgemeinderat, Kampfrichter, Fußballjugendtrainer, um nur einige Ehrenämter zu nennen.

Sie waren jahrelang Vorsitzender beim größten Verein im Landkreis, dem MTV Pfaffenhofen.
In welchen Sportarten sind oder waren Sie aktiv?

Ja, ich war fast 30 Jahre als 1. und 2. Vorstand in der Führung des MTV Pfaffenhofen engagiert. Ich war in meiner Kinder- und Jugendzeit aktiver Leichtathlet. Mein größter Erfolg war damals ein dritter Platz bei den Bayerischen Meisterschaften in der 4×100 m Staffel. Heute bin ich nur noch mit dem Mountainbike unterwegs oder laufe durch den Wald. Das ist ein guter Ausgleich zu den Anforderungen in meinem Beruf und in der Politik.

Albert Gürtners Motto? Zuhören. Verstehen. Handeln.

Inwiefern wollen Sie sich für Vereine und Naherholungsmöglichkeiten im Landkreis einsetzen?

Die Vereine und Sozialverbände sind ein extrem wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Für ihre Arbeit brauchen die Ehrenamtlichen die Unterstützung der Gemeinden, Städte und auch des Landkreises. Ich war und bin selber sehr viel ehrenamtlich engagiert und weiß, welche Unterstützung benötigt wird. In der Vergangenheit wurde das Ehrenamt oft alleine gelassen, sei es bei der Datenschutzverordnung, bei immer strengeren Sicherheitsvorschriften oder bei Haftungsfragen im Rahmen des Maibaum-Aufstellens. Hier müssen die Kommunen und der Landkreis in Zukunft stärker aktiv werden.

Auf den Wahlplakaten der FW ist ein großes Ohr abgebildet. Das Motto lautet Zuhören. Verstehen. Handeln. Frauen sind auf ihrer Liste für den Stadtrat in Pfaffenhofen mit 4 unter 26 Männern stark unterrepräsentiert. Ist das aufmerksame Zuhören nicht eher eine weibliche Eigenschaft? Sind Sie ein Mann, der zuhören kann?

Auf unserer Kreistagsliste sind insgesamt 11 Frauen. Ja, das ist immer noch zu wenig, aber diese 11 sind sehr stark in der Politik, der Gesellschaft und ihren Familien engagiert. Wir haben mit vielen Frauen gesprochen, aber vielen ist ein Engagement in der Politik neben ihren vielen anderen Verpflichtungen zu viel. Ich kann sehr gut zuhören und das ist für einen Politiker sehr wichtig. Zuhören ist der erste Schritt in der aktiven Bürgerbeteiligung. Politik darf nicht hinter verschlossenen Türen gemacht werden, wenn ich Landrat werde, möchte ich mich mit den Menschen unterhalten und ihnen helfen.

Was bewegt die Menschen im Landkreis derzeit?

Die hohen Miet- und Baupreise. Hier soll sich der Landkreis gemeinsam mit den Gemeinden engagieren und mit einer gemeinsamen Wohnungsbaugenossenschaft auch den Menschen mit niedrigem Einkommen bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen. Sozialer Wohnungsbau reicht hier alleine nicht aus. Hier kann der Landkreis auch die Kommunen unterstützen, um alle Fördermöglichkeiten auszunutzen.

Sie sammeln unter dem Motto „1000 Ideen für den Landkreis“ gerade Bürgervorschläge für einen lebenswerteren Landkreis. Welche Ideen zählen hier zu ihren bisherigen Favoriten? Und welche Ideen haben Sie selbst?

Es sind schon viele Ideen eingegangen, vor allem im Bereich öffentlicher Personennahverkehr und der Nachhaltigkeit. Das sind beides wichtige Zukunftsthemen und hier werde ich auch mit dem neuen Kreistag Lösungen finden, damit der Landkreis Pfaffenhofen seine Defizite in diesem Bereich beheben kann. Einen Favoriten habe ich nicht, es sind so viele gute Ideen dabei, da sollte man nicht nur eine hervorheben. Ich habe sehr viele Ideen. Eine Aufzählung würde aber den Rahmen des Interviews sprengen. Wer sich für meine Ideen interessiert, kann sich aber gerne auf der Seite www.fw-paf.de näher informieren. Wichtig ist mir dabei, dass der Landkreis seine wirtschaftliche Stärke nutzt, um seine Schwächen in vielen Bereichen zu beseitigen (Mobilfunklöcher, Breitbandausbau, Familienförderung, Mobilität, Seniorenbetreuung, regionale Energieerzeugung, …). Hier hat der Landkreis viele Themen in der Vergangenheit verschlafen.

Welche sind die größten Herausforderungen unserer Zeit und welchen Beitrag können Bürger, Kommunen und Sie als Landrat leisten?

Bezahlbarer Wohnraum, öffentlicher Personennahverkehr, Mobilfunk, Breitbandausbau, Seniorenbetreuung, regionale Energieerzeugung und Nachhaltigkeit sind die größten Herausforderungen. Das geht aber nur gemeinsam mit den Gemeinden und den Bürgern. Als Landrat sehe ich mich hier als Moderator und Ideengeber, der anschiebt und gemeinsam mit allen Gemeinden im Landkreis und mit einer aktiven Bürgerbeteiligung die Defizite hier beseitigt.

Wie schaffen Sie die
Energiewende im LK?

Bei der Energiewende gibt es nicht eine Lösung. Wir müssen die bereits vorhandenen Energiequellen weiter ausbauen, Speichermöglichkeiten ausbauen (z.B. power to gas), pflanzliche Reststoffe besser nutzen und vor allem die Energiesparmaßnahmen weiter verstärken.

Welche Eigenschaften sollte ein Landrat für Sie haben und welche davon bringen Sie mit?

Er muss zuhören, moderieren und entscheiden können. Und er muss mit den Bürgermeistern zusammenarbeiten. Denn nur als Team Landrat, Bürgermeister, Kreistag zusammen mit den Bürgern lassen sich die Herausforderungen der Zukunft meistern. Dass ich das kann, habe ich bereits in meiner beruflichen, politischen und ehrenamtlichen Arbeit bewiesen und das werde ich auch in Zukunft so umsetzen.

Was macht Sie glücklich?

Wenn ich jemandem helfen kann oder wenn ein Projekt erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Gibt es auch etwas, das Sie rasend macht?

Wenn gute Ideen schlecht geredet werden oder wenn jemand sagt „das geht nicht, das haben wir immer schon so gemacht“. Über Ungerechtigkeit ärgere ich mich auch.

Wie verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?

Am liebsten mit meiner Familie und zum Ausgleich zu Fuß oder mit dem Fahrrad in der freien Natur.

Sollte es mit der Landratswahl nicht klappen: Ist Ihnen das Amt als 2. Bürgermeister oder Stv. Landrat lieber?

Ich hatte in den letzten 12 Jahren eine sehr schöne und erfolgreiche Zeit als Vize-Bürgermeister von Pfaffenhofen. Politische Ämter sind aber immer zeitlich begrenzt. Der Wähler entscheidet darüber alle 6 Jahre. Lassen wir die Bürgerinnen und Bürger am 15. März darüber entscheiden, wie es weitergeht. Ich bin aber bei der Landratswahl sehr optimistisch, weil ich durch meine Erfahrungen in Beruf, Politik und Ehrenamt wie kein anderer alle Voraussetzungen mitbringe, um in den nächsten 6 oder vielleicht sogar 12 Jahren für die Bürgerinnen und Bürger des ganzen Landkreises ein guter, erfolgreicher und bürgernaher Landrat zu sein.

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