Michi macht’s

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Erobert Michael Kern das Rathaus für die CSU zurück? | Foto: CSU Ingolstadt

Michael Kern ist Jurist und Prokurist. Im Duell mit Christian Lösel konnte er die Ingolstädter CSU im Vorfeld für sich gewinnen und kämpft nun um den Posten als Oberbürgermeister. Gewinnt er auch die Herzen der Ingolstädter? Wir wollten vor der Wahl noch ein paar Dinge von ihm wissen…

Herr Kern, welche Kompetenzen besitzen Sie für das Amt als Oberbürgermeister? Wo liegen Ihre Stärken?
Die Menschen und verschiedene Interessen kann ich gut zusammenbringen. Und als Jurist und leitender Angestellter in einem Unternehmen verfüge ich dazu über das fachliche Rüstzeug.

Welches Ihrer Vorhaben brennt Ihnen ganz besonders unter den Nägeln?
Im Schulbau müssen wir wieder schneller werden, im Neubau genauso wie bei Sanierungen.

Wodurch wurde dieses Vorhaben in den letzten Jahrzehnten gebremst?
Richtig überblicken kann ich das seit dem Jahr 2020, denn seither bin ich Mitglied im Stadtrat. Es gibt unterschiedliche Gründe. Aber zuvorderst sehe ich die Stadtverwaltung in der Pflicht, die Vorhaben stringenter zu planen und dann auch effizienter umzusetzen. Dafür werde ich eine „Task- Force- Schule“ aus bestehendem Personal einsetzen, damit wir da besser vorankommen.

Was möchten Sie bereits im ersten Jahr auf den Weg bringen und wo ist Durchhaltevermögen gefragt?
Der Standort Ingolstadt benötigt frischen Schwung in der Wirtschaft. Um die Gewinnung von Neuansiedlungen werde ich mich von Anfang an kümmern, und da wird auch Durchhaltevermögen gefragt sein.

An welche Unternehmen oder Wirtschaftsbereiche denken Sie da?
Allein auf dem Incampus gibt es 60 Hektar Gewerbefläche im Herzen Bayerns und nur 45 Minuten vom Flughafen München entfernt. Bei Branchen denke ich z.B. an chemisch- pharmazeutische Industrie, IT- und Software oder Rüstungsindustrie.

Wenn Sie den bisherigen Wahlkampf Revue passieren lassen und an die Begegnungen mit Menschen denken: Welche Themen beschäftigen die Ingolstädter demnach am meisten?
Viele Bürgerinnen und Bürger kommentieren die aktuelle Haushaltssituation der Stadt Ingolstadt und möchten bei Bedarf zeitnah einen Termin im Bürgeramt erhalten können.

Gibt es Themen, die Ihnen schon jetzt schlaflose Nächte bereiten?
Nein.

Der kommunale Verwaltungshaushalt ist um 25 bis 30 Million Euro pro Jahr überlastet. Eine nachhaltige Entlastung wäre erforderlich. Doch kann man überhaupt sparen, wenn man sich so großen Themen wie schon allein dem Klimaschutz ernsthaft widmen will?
Es gilt auch im Klimaschutz Schwerpunkte zu definieren und dann sukzessive die einzelnen Maßnahmen umzusetzen.

Wie kann man als Oberbürgermeister selbst in punkto Sparmaßnahmen mit gutem Beispiel vorangehen?
Wir müssen im Grunde alle Ausgaben auf den Prüfstand stellen und insgesamt effizienter werden und dabei immer auch die Auswirkungen im Blick haben.

Die weltpolitische Lage ist sehr angespannt und die Spaltung der Gesellschaft nimmt gerade neue Ausmaße an. Was bedeutet das für Ingolstadt und wo sehen Sie Handlungsbedarf vor Ort?
Die internationalen Konflikte dürfen unsere Ingolstädter Bevölkerung nicht spalten. Ich möchte die Menschen respektvoll in all ihrer Vielfalt zusammenbringen und für das „Miteinander“ gewinnen.

Wen fragen Sie um Rat, wenn Sie einen brauchen?
In meinem persönlichen Netzwerk und auch in meiner Partei gibt es kompetente Experten zu allen Themen.

Wie wird sich das Stadtbild in den nächsten zehn Jahren verändern? Wird Ingolstadt grüner werden?
Ingolstadt werden wir zukunftsfest weiterentwickeln, das bedeutet hier zum einen eine Aufwertung der Grünflächen und eine maßvolle bauliche Nachverdichtung, zum anderen werden aber beispielsweise auch Starkregen und Hitzetage zunehmen und da müssen wir in der Stadtentwicklung gewappnet sein.

Welches Auto fahren Sie und was tun Sie privat für den Klimaschutz?
Ich habe das Privileg, als leitender Angestellter ein Firmenfahrzeug nutzen zu dürfen. Trotzdem fahre ich auch mal gern mit Rad und Bus.

Thema Sicherheit und Cyberkriminalität. Was erwartet uns in den nächsten Jahren auf den Straßen Ingolstadts? Gesichtserkennung?
Die Sicherheit ist herausragend wichtig und auch die „gefühlte Sicherheit“ der Bürgerinnen und Bürger müssen wir immer im Auge haben. Dafür kann auch die punktuelle Videoüberwachung an neuralgischen Stellen hilfreich sein.

Lebendige Innenstadt: Wie kann man das Einkaufen und Verweilen in Ingolstadt City wieder interessanter machen?
Die Innenstadt ist das Herz unserer Stadt. Da brauchen wir eine noch ansprechendere Aufenthaltsqualität und eine gute Erreichbarkeit. Und ein wichtiger Baustein hierfür ist die Entwicklung des Kaufhof-Gebäudes in der östlichen Altstadt als Ankerprojekt.

Was wünschen Sie sich für das Kaufhof-Gebäude und funktionieren kleine Boutiquen in der Innenstadt überhaupt noch?
Der Stadtrat hat den Kauf des Gebäudes beschlossen, diese Chance müssen wir nutzen und dürfen uns dabei nicht im „Klein-Klein“ verzetteln. Diese Schlüsselimmobilie muss wieder ein Frequenzbringer werden, der Besucher auch aus der weiteren Umgebung in die Stadt bringt. Möglich wäre das beispielsweise durch die Einrichtung einer Markthalle, oder mit dem Betrieb eines Erlebniszentrums zu unserem Thema Frankenstein. Dann haben wir die Chance, dass sich auf weiteren Flächen im Gebäude und im Umfeld interessante Geschäfte ansiedeln.

Aktuelle Studien belegen, dass nach wie vor „Shopping“ mit Abstand als häufigster Grund genannt wird, Innenstädte zu besuchen. Danach folgt Gastronomie, weit abgeschlagen weitere Anliegen wie z.B. Freizeit oder Kultur. Aber 08/15 geht im Einzelhandel schon lange nicht mehr. Kleine Boutiquen und inhabergeführte Geschäfte funktionieren, wenn sich der Kunde im Angebot und im Service wiederfindet und immer wieder durch Erlebnisse überrascht wird. Es gibt in unserer Innenstadt genügend Beispiele, die das hervorragend umsetzen. Aufgabe der Stadt ist es dabei, für die notwendigen Rahmenbedingungen wie Erreichbarkeit und Aufenthaltsqualität zu sorgen und unnötige Hemmnisse abzubauen. Der freie Markt (im Bezug auf Gewerbe, Immobilien etc.) lässt nur begrenzte Einflussnahme der Kommune zu. Die zur Verfügung stehenden Instrumente aber muss man nutzen, um die Voraussetzungen für einen guten und interessanten Branchen- und Angebotsmix zu schaffen.

Der Tourismus in Ingolstadt konzentriert sich überwiegend auf Audi und das Ingolstadt Village. Welche Außenwirkung wünschen Sie sich für Ingolstadt und haben Sie eine Idee für einen guten Slogan?
Ingolstadt kann mehr als es aktuell in vielen Bereichen der Fall ist und wir haben auch für Touristen so viel zu bieten. Von der historischen Altstadt und den Festungsbauten bis hin zum neuen MKKD. Sinngemäß: Ingolstadt ist immer eine Reise wert!

Was würden Sie tun, wenn Sie fünf Millionen Euro im Lotto gewinnen würden?
Nachhaltig anlegen für meine beiden Söhne und einen Teil der Ingolstädter Bürgerstiftung zukommen lassen.

Wenn Sie eine Stunde mit einem Regierungschef der Welt hätten. Wen würden Sie gerne treffen und was würden Sie ihn/sie fragen?
Präsident Donald Trump. Ich würde ihn herzlich einladen und fragen, ob er uns mal in Ingolstadt besuchen möchte.

Auf welches Ingolstädter Event freuen Sie sich heuer persönlich am meisten?
Auf das Pfingstvolksfest.

Wenn Sie in die Stichwahl kommen. Wer ist ihr Wunschgegner?
Wenn es so kommt habe ich keine Präferenzen.

Zu guter Letzt: Eine Frage, die ich mir selber stelle (und beantworte).
Meine Frage: Haben Sie die OB-Kandidatur schon mal bereut? Meine Antwort: Nein, weil ich mir dieses Amt gut zutraue, seit einigen Jahren als Stadtrat die Themen bereits begleite und diese Haupt-Verantwortung gern übernehmen möchte.

Vielen Dank, Herr Kern!

Mehr Privates über Michael Kern lesen Sie in unserer espresso Januar-Ausgabe. Wir warfen einen Blick in sein „Tagebuch“ und waren mit ihm auf dem Tennisplatz.

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