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Trau dich - mit Tony!
Wenn zwei sich lieben, freut sich die Dritte. In diesem Fall ist das Antonia Eser. Hochzeiten sind die Leidenschaft der 31-jährigen Wahl-Wolnzacherin. Ursprünglich kommt sie aus Schleswig-Holstein, erst vor fünf Jahren zog sie nach Bayern. Seit 2018 ist sie Freie Traurednerin. Jetzt sitzt Antonia in der ersten Reihe, wenn zwei Menschen sich ihre Liebe gestehen.
Tony, warum wolltest du Traurednerin werden?
Aus zwei Gründen. Zum einen gibt es einfach nichts Schöneres als ein Paar und seine gemeinsame Geschichte. Es ist unfassbar spannend, so viele unterschiedliche davon kennenzulernen. Zum Zweiten: Ich liebe Hochzeiten. Die Emotionen auf einer Hochzeit sind super schön. Alle kommen zusammen, alle fiebern auf diesen Tag hin, alle nehmen sich Zeit. Und dann dieser Moment: Die Braut kommt mit ihrem Brautkleid herein, der Mann wartet, alle sind begeistert. Es liegt eine gewisse Stimmung in der Luft, die wirklich einzigartig ist.
Wie gehst du vor, wenn ein Pärchen „Ja“ zu dir gesagt hat und dich als Traurednerin engagiert?
Nach der Kontaktaufnahme kommt es zu einem ersten Gespräch, um sich kennenzulernen. Es ist sehr wichtig, dass das Brautpaar einen Trauredner an seiner Seite hat, der von der Persönlichkeit her zu ihnen passt. Außerdem bekommt man schonmal ein erstes Gespür für die Vorstellungen des Paares. Oft ist es auch so, dass sie das Konzept der Freien Trauung noch gar nicht genau kennen. Wenn sie sich entschieden haben, erstelle ich ein erstes Konzept für die Trauzeremonie.
Wie erarbeitest du deine Traurede?
Nach dem Kennenlerngespräch gibt es das Traugespräch, daraus erarbeite ich die Traurede. Bei diesem Gespräch löchere ich das Paar drei Stunden lang (lacht). Dabei gehen wir die ganze gemeinsame Geschichte durch. Im Mittelpunkt soll schließlich das Paar und seine Geschichte stehen. Man begleitet das Paar auch nicht nur am Tag der Hochzeit, sondern steht schon vorher immer als Ansprechpartner zur Verfügung.
Was macht dich persönlich als Traurednerin aus?
Leidenschaft und Spaß an der Arbeit. Mein klares Ziel ist, dass das Brautpaar zu jeder Zeit im Mittelpunkt steht und es eine wunderschöne und einzigartige Trauzeremonie bekommt. Braut und Bräutigam sollen sich darin komplett wiederfinden und jede Minute genießen können. Für mich ist das Schönste, wenn sie sich Jahre später noch mit Freude an diesen Tag zurückerinnern. Was mir auch sehr wichtig ist, dass jeglicher Emotion freien Lauf gelassen werden kann. Es kann gejubelt, gelacht und geweint werden. Es geht darum, gemeinsam mit dem Brautpaar Spaß zu haben und einen schönen Tag zu haben. Wenn das Brautpaar happy ist, war mein Job erfolgreich.
Welchen Vorteil hat eine Freie Trauung?
Das Schöne ist, dass man bei der Freien Trauung – wie der Name schon sagt – komplett frei ist. Man kann den Ablauf individuell auf das Brautpaar anpassen und ist bei der Wahl der Location komplett unabhängig. Ob am See, am Strand, in einer alten Scheune, auf einer Wiese, auf dem Berg… Zudem können die unterschiedlichsten Elemente eingebaut werden, wie das Ehegelübde, eine Sandzeremonie (s. rechts) oder das Anzünden einer Hochzeitskerze. Der Ablauf der Freien Trauung hat auch viele klassische Momente: die Ankunft der Braut, der Ringtausch, das Ja-Wort, der Kuss.
Wie ist dir dein erster Einsatz als Traurednerin in Erinnerung geblieben?
Ich war sehr nervös, man möchte natürlich alles perfekt machen. Was man aber relativ schnell merkt ist, dass alle anderen – insbesondere das Brautpaar – noch viel aufgeregter sind (lacht). Es ist auch eine gewisse Vorfreude dabei, weil man sich beim Schreiben der Traurede viele Gedanken macht und auf die Reaktionen gespannt ist. Gerade bei meinem ersten Einsatz war das Gefühl danach super positiv. Es lief gut, die Aufregung war beim Hereinkommen des Paares wie weggeblasen und das Brautpaar glücklich. Da habe ich gemerkt, dass das genau mein Ding ist.
Welche besonderen Erlebnisse sind dir in Erinnerung geblieben?
Mit das Coolste ist eigentlich die Frage, wer denn die Ringe bringt. Eines der Brautpaare hatte zwei Hunde, einen Rüden und eine Hündin. Beide Hunde hatten ein Hochzeitdress an, also „Anzug“ und „Hochzeitskleid“. Die Ringe hatten sie am Halsband und brachten sie nach vorne – das war supersüß und lustig. Besonders emotional sind immer die Ehegelübde, wenn sich zwei Menschen vor allen ihre Liebe gestehen. Aber generell ist jede Hochzeit auf ihre Art spannend. Letztens hatte ich auch einfach eine Hochzeit zuhause im Garten. Da war ich selbst komplett überrascht, aber das war richtig toll.
Die Pandemie war für die gesamte Hochzeitsbranche ein herber Dämpfer. Wie hast du diese Zeit erlebt?
Für die Branche war es natürlich eine harte Zeit und es ging so gut wie gar nichts. Ich habe selbst in dieser Zeit geheiratet, deswegen kenne ich beide Perspektiven. Für ein Brautpaar gehen dabei auch viele schöne Momente verloren. Im Team von „martinredet“ haben wir uns über Zoom-Calls regelmäßig ausgetauscht. Ich habe natürlich das große Glück, dass ich es nebenberuflich mache. Es fehlt einem aber natürlich schon, weil es unfassbar viel Spaß macht. Ich konnte es kaum erwarten, bis es wieder losging.
Als Traurednerin hast du schon viele verschiedene Hochzeitspaare kennenlernen dürfen. Welche Tipps kannst du künftigen Brautpaaren an die Hand geben?
Auf jeden Fall nicht aus der Ruhe bringen lassen (lacht). Sich Zeit nehmen und sich Gedanken machen, wie der perfekte Hochzeitstag aussehen sollte – und sich nicht zu sehr von anderen beeinflussen lassen. Das Wichtigste ist, dass sich das Brautpaar an diesem Tag wohlfühlt. Außerdem sollte man sich einmal mit der Freien Trauung auseinandersetzen, v.a. wenn man das Konzept noch nicht kennt. Es lohnt sich, jede Hochzeit, die ich machen durfte, war super schön.
Antonia, vielen Dank für das Gespräch.
Weitere Infos: www.martinredet.de/antonia
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