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Wann ist ein Mann ein Mann?
Dardan Morina ist Kickboxer, Unternehmer, Schauspieler und Model. Er ist amtierender mehrfacher Weltmeister in fünf verschiedenen Verbänden seit 2011. Morina ist seit 2016 Veranstalter der Gladiator Fight Night und führt mit seinem Bruder das Gladiators Gym in Ingolstadt.
Dardan, du hast Sport zu deinem Beruf gemacht. War das für dich immer klar oder wolltest du als kleiner Junge auch mal Polizist oder Feuerwehrmann werden?
Polizist oder Feuerwehrmann wollte ich nie werden. Mein Ziel war es irgendwie erfolgreich zu werden. Wir kamen aus dem Kosovo, da war ich sechs Jahre alt und wir hatten nichts. Ich wollte deshalb etwas erreichen. Mit Erfolg habe ich assoziiert, dass ich mir schöne Dinge kaufen kann. Mein Gedanke war, mit irgendetwas Geld zu machen.
Du hast bereits zu deiner Schulzeit in einem Schulbucheintrag manifestiert, dass du Weltmeister werden willst. Welchen Einfluss hatte das auf deinen Erfolg?
Ja, das stimmt. Diesen Schulbucheintrag habe ich erst vor ein paar Jahren wiederentdeckt. Ich war 15 und wir sollten unsere Ziele aufschreiben. Ich habe mit 12 Jahren Kampfsport begonnen und mit 15 habe ich mir das Ziel Weltmeister zu werden gesteckt. Dass ich dieses Ziel manifestiert habe, hat meiner Meinung nach einen sehr großen Einfluss auf meinen Erfolg gehabt. Ich halte es für sehr wichtig, Ziele zu manifestieren und aufzuschreiben. Das mach ich heute noch.
Was hast du von deiner Mutter gelernt?
Meine Mutter war sehr liebevoll. Von meiner Mutter habe ich gelernt, wie wichtig es ist, Gutes zu tun. Tu Gutes und Gutes wird dir ebenfalls widerfahren. Mir ist es persönlich sehr wichtig, anderen zu helfen.
Als Kickbox-Weltmeister bist du auch als Testimonial und Model gefragt. Die meisten Männer finden es eher nervig fotografiert zu werden…
Ich finde es mittlerweile nicht mehr nervig fotografiert zu werden. Man gewöhnt sich daran. Am Anfang hat es mich Überwindung gekostet. Ich habe oft überlegt, wie ich auf die Leute wirke und habe mir Gedanken gemacht. Ich wollte nie als Angeber gelten oder großkotzig rüberkommen. Aber gerade wenn ich jetzt nicht mehr diese Weltmeisterbühne habe, weil ich ja nicht mehr aktiv kämpfe, hat man trotzdem einen Drang, sich zu zeigen. Deshalb passt es ganz gut, dass ich solche Aufträge bekomme und vor der Kamera stehen kann.
Was strahlt für dich Männlichkeit aus?
Männlichkeit strahlt für mich aus, wenn jemand weiß, was er tut, sich gut anzieht, gepflegt ist, anderen hilft. Er muss genau wissen, wo der Weg hingeht. Gerade auch bei Frauen ist es sehr attraktiv, wenn der Mann die Marschroute vorgibt. Dank der heutigen Zeit können Frauen auch ihre eigenen Entscheidungen treffen, das ist gut. Trotzdem glaube ich, dass ein Mann sagen sollte: Hey, wir machen das so und so – und dann wird das so gemacht.
Gibt es etwas, dass dich an deinem Körper stört? Ist Bodyshaming auch bei Männern ein Thema?
Ich glaube schon, dass Bodyshaming auch ein Thema bei Männern ist, nur zeigen sie das anders. Wenn man mit etwas unzufrieden ist, zeigt man sich auch nicht so gerne. Ich bin nicht mit mir unzufrieden.
Bist du eitel?
Ja, ich bin eitel. Ich achte darauf, dass ich mich in meinem Körper wohlfühle. Wenn ich mein eigenes Spiegelbild sehe und denke, hey das geht gar nicht, dann muss ich was machen. Anderen lasse ich da ihre Freiheit.
An dem Einzigen, an dem ich etwas auszusetzen habe, bin ich selbst!
Du hast einen Körper aus Stahl. Wie weich ist der Kern?
Sehr, sehr weich. Auch wenn ich nach Außen sehr hart bin. Je nachdem, welche Situation was zulässt, kann ich auch sehr einfühlsam sein und auf die Menschen zugehen.
Was macht einen richtigen Kerl aus? Und hat diese Frage überhaupt eine Daseinsberechtigung im 21. Jahrhundert?
Ich finde die Frage hat eine bedeutende Daseinsberechtigung. In einer Zeit, wo niemand mehr weiß, was er ist oder was er sein möchte, will ich mich zumindest klar positionieren und sagen: hey, ich stehe ganz klar für Männlichkeit und finde es gut, dass ich ein Mann bin. Ich habe auch so meine Eigenschaften, bin sehr bestimmerisch, sage, wo es langgeht – auf eine smarte Art und Weise. Ich bin als Mann gerne in der Rolle eines „Versorgers“, auf den die Frau hinaufschauen kann. Das kann man natürlich zu einer Frau auch, aber ich möchte definitiv in der anderen Rolle sein.
Wie sieht die Rollenverteilung bei dir und deiner Frau aus?
Meine Frau macht schon sehr viel, gerade daheim, im Haushalt. Da mach ich gar nichts, weil ich einfach nicht dazu komme. Ich bin sehr dankbar, dass mir meine Frau da den Rücken freihält für meine Projekte. Wir sind seit 15 Jahren zusammen und sind ein sehr gutes Team. Sie ist auch selbstständige Unternehmerin und ich weiß ihre Arbeit zu schätzen. Ich revangiere mich gerne mal, indem ich koche, das mache ich ganz gern.
Was glaubst du wünscht sich eine Frau von einem Mann?
Eine Frau will ja immer das, was sie nicht haben kann. Und wenn sie das dann hat, dann will sie doch wieder etwas anderes. Tatsächlich sind Frauen schon komplex. Aber im Grunde genommen wollen sie einfach verstanden werden. Wenn man meint, man müsste aufbrausend werden, ist es der falsche Weg. Es ist auch ein bisschen Schauspiel dabei (lacht). Man darf sich da einfach nicht zu sehr in einen Streit reinsteigern. Warum nicht auch als Mann einfach mal einen Schritt zurückgehen und nicht immer Recht haben wollen?
Welche Eigenschaften findest du bei Frauen total nervig?
Zickig sein! Vielleicht schaffen es die Frauen, das mal zu unterbinden. Aber wahrscheinlich ist das unmöglich.
Was machst du, wenn du schlechte Laune hast, um dich wieder in eine gute Gefühlslage zu versetzen?
Ich treffe mich mit Menschen, die mir gut tun, schaue mir positive Dinge an, keine schlechten Nachrichten, ich höre gute Musik, keine traurige Musik.
Wofür bist du am meisten dankbar?
Für meine tolle Familie und meine Freunde, die mich unterstützen und ich bin sehr dankbar, dass ich bis jetzt immer die richtigen Entscheidungen getroffen habe und die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort kennengelernt habe.
Wofür gibst du mehr Geld aus: Für Konsumgüter oder Reisen?
Definitiv für Reisen. Konsumgüter bekomme ich durch Instagram teilweise gestellt. Ich habe insgesamt kein großes Verlangen mehr nach Konsumgut.
Auf welche Dinge würdest du trotzdem nur ganz ungern verzichten?
Ganz klar auf mein Handy, ich bin darauf angewiesen.
Frauen möchten niemanden, der einfach nur vor sich hin döst, Frauen mögen Männer, die Ziele haben.
Als Speaker motivierst du andere Menschen auf ihrem Weg zum Erfolg. Was gibst du deinen Kindern mit?
Ich habe zwei Kinder und ich versuche sie so zu erziehen, dass sie sehen, dass ich fleißig bin. Sie sollen wissen, dass man fleißig sein muss, ein gutes Allgemeinwissen haben und ein gutes Netzwerk aufbauen sollte.
Wie hältst du dich mental fit? Was gehört zu deinem Mindset?
Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst! Deswegen mein Tipp: Such` dir ein gutes Umfeld! Ich lese viele gute Bücher, höre gute Podcasts, versuche mich mit positiven Gedanken zu beschäftigen, investiere in Coachings und arbeite immer mit den Besten. Und zu guter Letzt: Halte deine Energie oben, dann wirst du nur positive Sachen anziehen.
Was sind deine Ziele für die nächsten zehn Jahre? Könntest du dir vorstellen in die Politik zu gehen?
Ich könnte mir tatsächlich vorstellen in die Politik zu gehen, allerdings möchte ich da nicht ganz unten irgendwo „rumkasperln“. Ich würde wenn dann schon für das Amt des Bürgermeisters kandidieren (lacht). Aber da bin ich noch unentschlossen. Ich möchte auf jeden Fall was in Deutschland verändern und wenn wir in Ingolstadt anfangen, wäre das auch gut.
Alles Gute, Dardan!
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