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„Wir haben einen geilen Kader“

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"Wir haben einen geilen Kader"

Fotos: Sabine Kaczynski

FCI-Youngster Fabijan Buntic ist neuer Stammtorhüter bei den Schanzern

Fabijan Buntic ist einer der „jungen Wilden“, die gerade mit dem „neuen“ FC Ingolstadt 04 die dritte Liga erobern. Von Chefcoach Jeff Saibene zum neuen Stammkeeper der Schanzer bestimmt, gehört der 22-jährige deutsch-kroatische Torhüter zu der knappen Hälfte des Kaders, die noch nicht einmal 25 Jahre alt ist. Im espresso-Interview erzählt der gebürtige Stuttgarter, der seit 2016 beim FCI unter Vertrag ist, vom Ligaauftakt und der Stimmung im Team – und verrät, dass er nicht nur ein Faible für Fußball, sondern auch für Fashion hat.

Ihr seid mit 10 Punkten aus vier Spielen in die Liga gestartet – zufrieden?
Wir haben schon daran geglaubt, dass wir einen guten Start hinlegen, denn wir haben in der Vorbereitung gut gearbeitet. Aber wir sind auch von Spiel zu Spiel gegangen, haben uns auf jede einzelne Begegnung konzentriert. Wir wollten als Krönung der englischen Woche das erste Derby zuhause gegen Würzburg unbedingt gewinnen und unsere Schanz verteidigen. Durch die ersten drei Spiele hatten wir Selbstvertrauen getankt, während Würzburg zwei Spiele verloren hatte. Dennoch kann bei einem Derby alles passieren – dass letztlich alles so gut geklappt hat, freut uns natürlich sehr.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Begegnungen, in denen du dich weniger auszeichnen konntest, wurdest du gegen Kaiserslautern stark gefordert – welche Spiele sind dir lieber?
Am liebsten sind mit die, die wir gewinnen! Für mich persönlich ist es auch schön, zu Null zu spielen – aber letztlich zählen nur die Punkte. Spaß machen aber beide Varianten, weil es immer etwas zu tun gibt. Auch mit dem Fuß, denn neben den Paraden ist auch das Passspiel heutzutage wichtig für einen Torwart. Ich freue mich einfach, meinen Teil dazu beitragen zu können, dass wir die Punkte einfahren – egal auf welche Art.

Jeff Saibene hat sich für dich als Nr. 1 im Tor der Schanzer entschieden – wann und wo hast du davon erfahren?
Am Donnerstag vor dem Ligaauftakt in Jena hat mich der Trainer gemeinsam mit Knacksi (Marco Knaller, Anm. d. Red.) ins Büro gerufen und uns seine Entscheidung mitgeteilt.

Hast du damit gerechnet und wie war deine Reaktion?
Man rechnet automatisch damit, um auch dafür bereit zu sein. Dann ist man einfach klar im Kopf und nicht davon überrascht, dass man auf einmal spielt. Meine Reaktion war eher demütig, denn schließlich gab es nur einen Gewinner und einen Verlierer. Aus Respekt gegenüber Knacksi konnte ich mich nicht riesig freuen, sondern habe die Entscheidung angenommen und versuche, sie von Spiel zu Spiel zu bestätigen.

Jeff Saibene spricht weiterhin von „zwei Keepern auf Augenhöhe“ – wie gehst du mit der Konkurrenzsituation um?
Das ist ganz normal und gehört einfach dazu. Wer spielt, muss auch liefern. Aber diese Konstellation bringt mich sicher auch weiter und pusht mich, denn ich weiß, dass ich noch viel Luft nach oben habe. Ich bin noch jung und hoffe, dass ich dieses Jahr die nächsten Schritte gehen und mich weiter verbessern kann.

Wie ist das Verhältnis zwischen Marco Knaller und dir?
Wir verstehen uns und gehen respektvoll miteinander um.

Nach nur vier Spielen habt ihr bereits einige verletzte und angeschlagene Spieler, dazu die bittere rote Karte für Thomas Keller – werden die nächsten Begegnungen wegen des dünnen Kaders schwieriger?
Ich denke nicht. Unser Trainer hat gesagt, er kann jedem Spieler vertrauen – und ich sehe das auch so. Jeder der Jungs hat das Potenzial, in der dritten Liga zu spielen. Wenn ich zudem die Spieler sehe, die bereits wieder kurz oder schon bald einsatzfähig sind, geht mir das Herz auf. Wir haben einen geilen Kader, bei dem es vom jüngsten bis zum ältesten Spieler jeder verdient hat, auf dem Platz zu stehen. Jeder hat sich das Vertrauen erarbeitet und ist bereit zu spielen, deshalb sehe ich das ganz entspannt.

Wie ist das Verhältnis zwischen den jungen und den erfahrenen Spielern?
Das ist echt top. Jeder versteht sich mit jedem – auch neben dem Platz, was sehr wichtig ist. Darüber hinaus reden wir auch sehr viel über bestimmte Situationen im Spiel oder beim Training miteinander – auch das macht sehr viel aus. Die Jungen geben richtig Gas und setzen, wenn sie ins Spiel kommen, gleich frische Impulse. Die älteren Spieler führen uns und geben uns Stabilität. Mit den Jungs macht es absolut Spaß, der Mix passt einfach.

Wie ist denn generell die Stimmung im Team?
Mit dem Erfolg kommt natürlich auch die gute Laune. So gut sind wir auch schon lange nicht mehr in eine Saison gestartet, das bewirkt nicht nur bei der Mannschaft, sondern auch im kompletten Umfeld eine bessere Stimmung. Man merkt im Team, bei den Fans und im ganzen Verein, dass hier etwas Besonderes entstehen kann. Der Verein hat einen klaren Weg eingeschlagen, mit vielen jungen Spielern, auch aus dem eigenen Nachwuchs, der meiner Meinung nach auch der richtige ist. Dieser Weg ist auch ein Lob und Anerkennung für das NLZ und dessen Arbeit. Wenn wir so weitermachen, sehe ich für den Verein eine positive Zukunft.

Kommen wir zu dir persönlich: Hat deine Rückennummer 24 eine Bedeutung für dich?
Ja, das ist eine meiner Lieblingszahlen. Ich habe auch am 24. Februar Geburtstag. Mit der 24 kann ich sehr gut leben.

Auf instagram hast du auf deinem Profil den Hashtag „family first“ – was hat es damit auf sich?
Für mich ist meine Familie sehr wichtig, denn ohne sie wäre ich niemals da, wo ich jetzt bin. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar – schon der Gedanke daran ist sehr emotional für mich.

Wenn du nicht gerade Sportklamotten anhast, sind deine Insta-Bilder ziemlich stylish – wie wichtig ist dir Mode?
Mir macht Mode sehr viel Spaß, ich trage auch gerne originelle und ausgefallene Sachen. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, irgendwann meine eigene Marke oder Linie zu kreieren. Ich war schon einmal kurz davor, gemeinsam mit ein paar Ex-Kollegen dahingehend etwas auf die Beine zu stellen, aber es hat dann leider doch nicht geklappt. Ich würde mich aber freuen, wenn ich irgendwann mein eigenes Fashion-Label verwirklichen könnte, denn seine eigenen Sachen zu tragen, ist schon nochmal was anderes. Aber derzeit liegt mein Fokus ganz klar auf dem Fußball.

Du bist in Stuttgart geboren, aber kroatischer Staatsbürger. Fühlst du dich eher als Deutscher oder als Kroate?
Ich glaube, ich bin ein ganz guter Mix aus beidem. Ich mir steckt die kroatische Leidenschaft und Denkweise, aber ich lege auch viel Wert auf die deutsche Disziplin und Pünktlichkeit. Bei den Speisen bin ich allerdings wieder eher Kroate, denn ich esse viel Fleisch (lacht).

Wenn du die beiden Länder vergleichst: Was gefällt dir an Deutschland – und was an Kroatien?
Überspitzt gesagt ist das, was in Deutschlang normal ist, in Kroatien schon etwas Besonderes. Das reicht von den gut ausgebauten deutschen Straßen bis zu unserem Sozialsystem. In Kroatien ist leider auch manchmal die Armut im Land sichtbar, dafür ist es aber ein beliebtes Urlaubsziel mit unfassbar schönen Landschaften. Auch die Küche ist fantastisch und die Mentalität der Menschen ist etwas anders als in Deutschland. Ich bin froh, dass beide Länder und damit auch die Kulturen zu meinem Leben gehören.

Was ist dein persönliches Saisonziel?
Ich möchte so viele Spiele wie möglich bestreiten, hoffentlich viele davon zu Null! Außerdem wünsche ich mir, dass wir in den Matches immer alles geben und bin gespannt, was dann am 38. Spieltag zum Ende der Saison herauskommt.

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