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Meister der Melancholie
Slut-Sänger Chris Neuburger im Interview
Foto: Gerald von Foris
Beängstigend lange war es still geworden um die Ingolstädter Band Slut, die sich seit der Gründung 1995 deutschlandweit zum Indie-Rock-Liebling für Fans und Kritiker gemausert hat. Sieben Jahre nach ihrer letzten Platte „Alienation“ gibt es jetzt wieder ein erstes vielversprechendes Lebenszeichen: die neue Single „For The Soul There Is No Hospital“ erschien vor drei Wochen und macht Lust auf mehr. Das Album soll voraussichtlich noch dieses Jahr folgen. Frontmann Chris Neuburger, der als einziges Bandmitglied noch in Ingolstadt lebt und hier als Architekt arbeitet, stellte sich den espresso-Fragen.
Herr Neuburger, in Ihrer Musik haben Sie immer wieder einmal auch Ingolstadt als Inspirationsquelle einfließen lassen. Wie viel Ingolstadt steckt in dem neuen Album?
Kein bisschen.
Kein bisschen.
Wie hat sich die Musik seit dem letzten Album „Alienation“ weiterentwickelt bzw. verändert?
Momentan interessiert uns Musik, die unmittelbar, gerade und schlank ist, aus einem Guss und ohne offene Enden. Damit wäre sie bereits anders als das heterogene Konglomerat der letzten Platte, das ich dennoch sehr schätze.
Wie kann man sich den Entstehungsprozess des neuen Albums vorstellen?
Angefangen hat es nach 3 Jahren Pause mit einer Reise nach Athen, wo wir in einer leerstehenden Wohnung mit kleinem Besteck begonnen haben zu spielen und dabei nach ersten Ansätzen zu suchen. Dabei bedienten wir uns des ein oder anderen elektronischen Klangerzeugers, um unsere Einfälle schnell simulieren und festhalten zu können.
Entstanden sind fünf Stücke in fünf Tagen, darunter auch das Lied „For the soul there is no Hospital“, das Ende April veröffentlicht wurde. In der Folge versuchten wir uns möglichst oft aus dem gewohnten Umfeld zu wegzubegeben, neue Orte ausfindig zu machen, um dort in einem anderen räumlichen Kontext zu spielen und zu experimentieren. Seit einiger Zeit bearbeiten wir Stück für Stück die in den letzten Jahren gesammelten Fragmente, setzen sie zu Songs zusammen und denken, dass gegen Ende des Jahres eine neue Platte erscheinen wird.
Melancholie ist das erste Gefühl, das einem bei Slut-Songs einfällt. Woher kommt die Nähe zur Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit?
Diese beiden Phänomene mit Hoffnungslosigkeit gleichzusetzen wäre ein Irrtum. In unserer Gegenwart sind Melancholie und Traurigkeit nach meinem Dafürhalten eher unterrepräsentiert oder gar unerwünscht, weil doch immer alles schön, gut und richtig zu sein hat. Für mich ist Melancholie ein notwendiger menschlicher Aggregatszustand, aus dem teils große Kraft erwachsen kann, unter anderem auch schöpferische.
Der Anteil an ernstgemeinter und vor allem gutgemachter melancholischer Musik ist in den letzten drei Jahrzehnten gesunken, so zumindest meine Beobachtung. Grund genug, dieses Gefühl akustisch vernehmbarer zu machen.
Momentan interessiert uns Musik, die unmittelbar, gerade und schlank ist, aus einem Guss und ohne offene Enden. Damit wäre sie bereits anders als das heterogene Konglomerat der letzten Platte, das ich dennoch sehr schätze.
Wie kann man sich den Entstehungsprozess des neuen Albums vorstellen?
Angefangen hat es nach 3 Jahren Pause mit einer Reise nach Athen, wo wir in einer leerstehenden Wohnung mit kleinem Besteck begonnen haben zu spielen und dabei nach ersten Ansätzen zu suchen. Dabei bedienten wir uns des ein oder anderen elektronischen Klangerzeugers, um unsere Einfälle schnell simulieren und festhalten zu können.
Entstanden sind fünf Stücke in fünf Tagen, darunter auch das Lied „For the soul there is no Hospital“, das Ende April veröffentlicht wurde. In der Folge versuchten wir uns möglichst oft aus dem gewohnten Umfeld zu wegzubegeben, neue Orte ausfindig zu machen, um dort in einem anderen räumlichen Kontext zu spielen und zu experimentieren. Seit einiger Zeit bearbeiten wir Stück für Stück die in den letzten Jahren gesammelten Fragmente, setzen sie zu Songs zusammen und denken, dass gegen Ende des Jahres eine neue Platte erscheinen wird.
Melancholie ist das erste Gefühl, das einem bei Slut-Songs einfällt. Woher kommt die Nähe zur Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit?
Diese beiden Phänomene mit Hoffnungslosigkeit gleichzusetzen wäre ein Irrtum. In unserer Gegenwart sind Melancholie und Traurigkeit nach meinem Dafürhalten eher unterrepräsentiert oder gar unerwünscht, weil doch immer alles schön, gut und richtig zu sein hat. Für mich ist Melancholie ein notwendiger menschlicher Aggregatszustand, aus dem teils große Kraft erwachsen kann, unter anderem auch schöpferische.
Der Anteil an ernstgemeinter und vor allem gutgemachter melancholischer Musik ist in den letzten drei Jahrzehnten gesunken, so zumindest meine Beobachtung. Grund genug, dieses Gefühl akustisch vernehmbarer zu machen.
Wovon lassen Sie sich inspirieren?
Von allem, was ich nicht kenne oder weiß. Davon gibt es jede Menge.
Von allem, was ich nicht kenne oder weiß. Davon gibt es jede Menge.
Wie er zum Musikmachen gekommen ist, welcher Musiker für ihn ein Vorbild ist und noch einiges mehr erfahrt ihr in der nächsten Ausgabe des espresso-Magazins, das am 5. Juni erscheinen wird. Bis dahin könnt ihr euch schon einmal mit der neuen Single einstimmen:
Wer mehr über die Band erfahren möchte, hier geht’s zur Homepage von Slut: www.slut-music.com