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Engel & Prinzessin

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Engel & Prinzessin

Kleid: Stoffreich Ingolstadt | Blumenkranz: Keimling | Fotos: Sebastian Birkl

Celina Litter aus Gerolfing ist das neue Ingolstädter Christkind. Bei eisigen Temperaturen trafen wir die junge Studentin zum Fotoshooting am Baggersee. Im Interview wird klar: für Celina ist das Christkind eine Rolle wie auf den Leib geschneidert.

Celina, warum wolltest du Christkind werden?
Es war schon immer ein Kindheitstraum von mir. Ich durfte daheim – und darf es natürlich immer noch – die Magie der Weihnachtszeit miterleben. Die Aufregung, täglich das Adventstürchen zu öffnen. Der Geruch von Plätzchen und Punsch und die Vorfreude auf das Fest der Liebe. Der Weihnachtszauber, den ich daheim erleben durfte, ist nicht für jedermann selbstverständlich. Genau deswegen möchte ich mit dem Amt des Christkindes den Menschen um mich herum eine kleine Freude bereiten. Leuchtende Kinderaugen, wenn ich vor ihnen stehe – und zusammen die Magie der Weihnacht auf nochmal ganz andere Art und Weise erleben. 

Wie hast du dich gefühlt, als du das erste Mal in dein neues Outfit schlüpfen durftest?
Die Aufregung war natürlich groß, sehr groß. Und dann hatte ich es an, dieses wunderschöne Kleid. Ein Traum in weiß. Als ich mich dann das erste mal im Spiegel sah…

Ein Moment, in dem man sich fühlt wie eine Prinzessin und ein Engel zugleich.

Welche Erinnerungen aus deiner Kindheit hast du an das Christkind?
Ich habe definitiv nur schöne Erinnerung an das Christkind aus meiner eigenen Kindheit. Wobei sich das zu heute nicht viel geändert hat. Der Weihnachtszauber des Christkindes bei uns zu Hause läuft wie folgt ab:
In der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember schmückt das Christkind unseren Weihnachtsbaum und verzaubert diesen in einen wunderschönen Christbaum (heutzutage mache ich das traditionell jedes Jahr mit meiner Mutter, wenn mein kleiner Bruder im Bett liegt). Das Christkind hat unseren Baum mit Lichterketten, Christbaumkugeln, Glitzer und allem was dazu gehört geschmückt. Nicht zu vergessen die selbstgebaute Krippe. Morgens brunchen wir immer mit der Familie und mit Freunden.

Wir laden am Vormittag des „Heilig Abend“ auch gezielt immer Menschen/Freunde ein, die eventuell den Tag alleine verbringen müssten. Nach dem Brunch sind wir immer in die Kirche gegangen. Ich habe jahrelang in der Matthäus Kirche auch im Krippenspiel mitwirken dürfen. Allerdings nie als Engel. Zuhause angekommen, haben wir Plätzchen gegessen und uns natürlich am späten Nachmittag nicht mehr im Wohnzimmer aufgehalten. Irgendwann hat dann ein Glöckchen geläutet und auf ganz unerklärliche Weise war der Weihnachtsbaum mit Geschenken bestückt. Somit hat das Christkind der gesamten Familie eine schöne und liebevolle Weihnacht beschert.

Der Christkindlmarkt wurde kürzlich abgesagt, ein absoluter Fixpunkt im Terminkalender des Ingolstädter Christkinds. Gibt es denn überhaupt offizielle Termine, die das Christkind dieses Jahr wahrnehmen kann?
Ich bedaure es sehr, dass es keinen Christkindlmarkt gibt. Vielleicht wird sich die Stadt noch einig, eine alternative Lösung zu finden, wie den Drive-In. Ich hoffe sehr darauf. Nichtsdestotrotz werde ich Adventstürchen in der Innenstadt öffnen (eine IN-City Aktion, Anm.), den Weihnachtsbaum am Rathausplatz mit Herrn Oberbürgermeister Christian Scharpf einweihen und noch andere Termine in der Innenstadt wahrnehmen. Ich hoffe persönlich sehr, dass ich besonders den Senioren und Kindern eine Freude machen kann. Hier müssen wir einfach abwarten und gemeinsam erarbeiten, was möglich ist und was nicht.

Auf Tuchfühlung mit einem wunderschönen Damhirsch am Wildtiergehege des Baggersees.

Was würdest du den IngolstädterInnen in dieser schwierigen Zeit gerne mit auf den Weg geben?
Ein gemeinsames Miteinander. Durch die Pandemie sind leider viele Personen zu Einzelgängern geworden. Statt einem freundlichen „Hallo“ bekommt man nur noch ein „Kannst du mal Abstand halten“. Ich wünsche mir auf keinen Fall für die Zukunft eine Ellbogengesellschaft. Ich würde mir und den Ingolstädtern eine Gesellschaft zurückwünschen, die freundlich und respektvoll miteinander umgeht und bei der man wieder lächeln kann und es auch wieder Freude bereitet, wenn man das Haus verlässt.

Gerade jetzt in der Weihnachtszeit wünsche ich allen, den Glanz der Weihnacht nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Es ist das Fest der Liebe und dieses Fest hat für jeden für uns seine ganz eigene Bedeutung. Nächstenliebe, Hoffnung und ein gemeinschaftliches Miteinander. Genau in der Zeit, in der wir Menschen so eingeschränkt sind, würde ich den Menschen gerne eine normale, schöne, verzauberte und besinnliche Weihnachtszeit wünschen. Deswegen möchte ich mit meinem Amt als Ingolstädter Christkind den Ingolstädtern und hoffentlich vielen anderen Menschen ein klein wenig Hoffnung geben.

Was war in der Corona-Zeit für dich persönlich am schwierigsten?
Mit das Schlimmste war und ist für mich, dass ich meine Oma nicht mehr so oft im Seniorenheim besuchen darf. Es ist unheimlich schwer mitzuerleben, wie sie unter der Trennung leidet. Der Gedanke, dass sie eventuell nicht mit uns Weihnachten verbringen darf, stimmt mich sehr traurig. Natürlich ist es auch nicht einfach, jetzt über Monate auf Freizeitaktivitäten zu verzichten. Es wäre gelogen zu behaupten, mir fehlt es nicht, mit Freunden am Wochenende um die Häuser zu ziehen und/oder in dem einen oder anderen Club bis in die frühen Morgenstunden zu tanzen.
Dieses Jahr bot sich eigentlich der letzte Familienurlaub außerhalb der Ferien an, weil mein kleiner Bruder in die Schule gekommen ist. Außerdem war mit Freunden ein Camper-Urlaub in Island geplant, der auch nicht stattfinden konnte.

Aber was sind die Einschränkungen meiner persönlichen Freizeitaktivitäten schon im Gegensatz zu dem was viele Gastronomen, Clubs, Geschäfte, Veranstaltungsbranchen, Selbständige usw. derzeit durchstehen müssen? Ich wünsche Euch allen viel Kraft und Durchhaltevermögen!

Kleiner Besuch beim Wisent-Nachwuchst am Baggersee.

Themenwechsel: Schaut man sich deinen Instagram-Kanal an, wird schnell deutlich, dass du dich gerne fotografieren lässt. Ein Hobby?
(lacht) Da hat sich wohl schon jemand die Mühe gemacht, meinen Instagram-Account zu durchstöbern. Die Fotos, die ich mit Freundinnen gemacht und gepostet habe, wurden immer mehr und mehr. Mittlerweile habe ich das große Glück, dass ich auch Anfragen von unterschiedlichen Fotografen bekomme, wo ich bei verschiedenen Projekten mitwirken darf. Darüber bin ich unglaublich dankbar, da es mir sehr viel Freude bereitet, vor der Kamera zu stehen und verschiedenes auszuprobieren. Zudem habe ich dieses Jahr meine Ausbildung zur Visagistin erfolgreich abgeschlossen. Seitdem muss ich sagen, macht es noch mehr Spaß, da ich jetzt auch die Möglichkeit habe in verschiedene Rollen zu tauchen. Unglaublich, wie man ein Gesicht so vielseitig und kreativ verändern kann.

Du scheinst auch sehr modebewusst zu sein. Probierst du gerne viele unterschiedliche Styles aus?
Was Mode betrifft, würde ich sagen, bin ich das typische Mädchen, welches gerne Kleider und Röcke trägt. Ich kombiniere unheimlich gerne verschiedenste Klamotten und unterschiedlichste Styles. Oft bin ich selbst mein größter Kritiker. Dennoch lasse ich es mir nicht nehmen, immer wieder neues aus- und anzuprobieren.

Celina, wir wünschen dir viel Spaß mit deiner neuen Rolle als Christkind.

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