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Fit trotz Lockdown

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Fit trotz Lockdown

Jens Lintow zeigt wie's geht. Jetzt auch per Livestream. Fotos & Text: Sabine Kaczynski

Der Ingolstädter Kickboxer Jens Lintow bietet über die Plattform mycoaching.club Training per Livestream an.

„Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen“ – so beginnt das Statement von Axel Schulze vom Budosportclub Jena auf seinem neu eröffneten Fitnessportal „mycoaching.club“. Da seine Studios wegen der Corona-Pandemie derzeit geschlossen sind, suchte er für sich und weitere betroffene Berufskollegen nach einer Alternative für das Abhalten von Trainingseinheiten – und gründete kurzerhand ein virtuelles Fitness-Studio.

Kostenlos fit bleiben für jedermann

Inzwischen bietet er über 20 Coaches aus aller Herren Länder die perfekte Plattform, per Livestream Mitmach-Sport für die Menschen im Lockdown anzubieten. Mit Jens Lintow vom Kickboxtempel und Claus Moos von der KWON Kampfkunstschule sind auch zwei Ingolstädter mit am Start. „Unser Motto lautet: Gemeinsam mit Sport gegen Corona. Jedermann kann mitmachen, es ist kostenlos und wir helfen damit den Leuten, trotz der Ausgangsbeschränkungen fit zu bleiben“, ist der Vollblutsportler Jens Lintow vom Konzept des Angebots überzeugt und zögerte daher keine Sekunde, Teil dieses Projekts zu werden. Denn die Gesundheit der Menschen – vor allem seiner Mitglieder – liegt ihm sehr am Herzen: „Meine beiden Studios sind zu und ich habe sowieso Langeweile“, lacht er augenzwinkernd.

Die App der Wahl: Zoom

Doch wie funktionieren die Livecoachings und worin unterscheiden sie sich von den bekannten Fitnessworkouts auf YouTube? „Wir benutzen die kostenfreie Meeting-Plattform Zoom, die ganz einfach funktioniert“, sagt der Ingolstädter Kickboxer. „Über die Handykamera filme ich mich während des Trainings. Nachdem sich die potenziellen Teilnehmer die Zoom-App heruntergeladen haben, können sie meinem Kurs beitreten und sofort live dabei sein. Und jetzt kommt der große Unterschied: Ich wiederum kann über meinen Laptop die Leute – sofern sie die Kamera aktiviert haben – sehen und direkt mit ihnen kommunizieren oder einen der Teilnehmer persönlich ansprechen und auf Fehler aufmerksam machen. Man sieht dann gleich, dass die ganze Gruppe die Übung konzentrierter angeht“, erklärt Lintow die Vorteile des Projekts. „Für mich als Technikmuffel ist das allerdings Neuland, so ist mir beispielsweise einmal der Computer abgestürzt. Ich wusste nicht, ob mich die Teilnehmer noch sehen können und war daher etwas unsicher. Außerdem muss man mehr erklären, auch während der Übungen, das ist eine neue Herausforderung“, gibt der Fitness-Coach zu. „Auch dass man die Leute im Wohnzimmer oder Schlafzimmer beim Sport sieht, ist schon kurios. Aber ich habe sehr viel positives Feedback bekommen und es macht Riesen-Spaß“, zieht der gebürtige Berliner nach rund drei Wochen ein durchweg positives Fazit.

Motivationsschub durch gemeinsames Sporteln

Dass er sein Training gerne locker gestaltet, immer einen lustigen Spruch auf Lager hat und damit für gute Laune und echtes Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Teilnehmern sorgt, kommt bei den „Home-Sportlern“ extrem gut an: „Die Leute haben durch diese Form des Trainings wieder Kontakt zueinander, sind miteinander vernetzt und die Motivation ist beim gemeinsamen Sport sowieso viel höher“, ist Jens Lintow überzeugt. Was besonders cool ist: Für seine Coachings sind weder Vorkenntnisse notwendig, noch bauen die Einheiten aufeinander auf: „Wir machen nichts Kompliziertes, ich zeige nur Krafttraining, das mit Technik verbunden ist, es geht ausschließlich um die allgemeine Fitness. Wir wollen verhindern, dass die Leute nur zuhause sitzen und dabei dick und krank werden“, so der Kickboxer, für den es auch kein Problem ist, dass die Menschen daheim meistens nicht das passende Trainingsequipment zur Verfügung haben. Denn er hat jede Menge kreative Ideen, wie „stinknormale“ Haushaltsutensilien die professionellen Tools aus dem Studio ersetzen können:

„Statt Hanteln benutze ich Olivengläser, der Medizinball kann durch einen 10-Liter-Eimer mit Wasser, Pratzen durch Sofakissen ersetzt werden“,

meint der Kickboxer pragmatisch und benutzt die „Ersatz-Geräte“ als Beweis beim Livecoaching gleich selbst. Seine rund 35-minütigen Einheiten finden immer montags, mittwochs und freitags statt. Um 17 Uhr ist jeweils ein Eltern-Kids-Training dran, eine Stunde später können die Erwachsenen beim Kickboxen schwitzen und um 19 Uhr steht Stretching auf dem Programm. Claus Moos von der KWON Kampfkunstschule bietet Tae Kwon-Do für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Sämtliche Coachings sind auf der Website mycoaching.club unter dem Punkt Live-Kurse aufgelistet, per Mausklick kann man sich direkt zuschalten. Auch der hierfür notwendige Download der Zoom-App ist hier verlinkt. Also – rein in die Fitness-Klamotten und loslegen!

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