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"Perle der Kulturlandschaft"
Eröffnung des Marieluise-Fleißer-Hauses in Ingolstadt
Im Jahr 2000 eröffnete die Stadt Ingolstadt im Geburtshaus der Ingolstädter Schriftstellerin Marieluise Fleißer eine Dokumentationsstätte. Seit 2015 wird das Haus in der Kupferstraße 18 grundlegend saniert. Wenige Tage vor der offiziellen Wiedereröffnung durfte die Presse einen Blick hineinwerfen.
Im denkmalgerecht sanierten Geburtshaus der Schriftstellerin Marieluise Fleißer ist durch die Stadt Ingolstadt ein neues Museum auf drei Stockwerken mit vergrößerten Ausstellungsflächen, einem eigenen Raum für kleinere Veranstaltungen, bzw. der Möglichkeit für Wechselausstellungen entstanden. Eine völlig neue Präsentation bringt nun Marieluise Fleißer themenorientiert allen Besuchern nahe.
An den im Haus verteilten Hörstationen gibt es u.a. O-Töne von Marieluise Fleißer (der Schraubenzieher kommt noch weg 😉 ):
Die Stadt Ingolstadt eröffnete im Jahr 2000 die Dokumentationsstätte Marieluise Fleißer in der Kupferstraße 18. Damals konnte lediglich das Erdgeschoss „bespielt“ werden. In den Räumen von ehemaliger Werkstatt und Laden entstand eine erste Begegnungsstätte. Der Kuratorin Ingrid Eiden war es gelungen, den schriftlichen Nachlass und persönliche Gegenstände erstmals museal zu konzipieren. Der Fotograf Helmut Bauer schuf das Layout der Texttafeln. Der Lebensweg der Dichterin, ihr Werk und ihr Umfeld wurden so thematisiert. Mittelpunkt war die Werkstatt des Vaters, in der sowohl die kleinen Sonderausstellungen als auch viele Veranstaltungen stattfanden.
Das Ausstellungskonzept
Bei der Erarbeitung der Konzeption und insbesondere der Raumkonzepte waren zwei Aspekte wichtig:
- das Leben, bzw. Werk Fleißers und ihre Sprache. Diese sollte in unterschiedlichsten Formen sichtbar, hörbar und lesbar sein, die Besucherinnen und Besucher begleiten, in die Themenräume einführen und dadurch die „Fleißer-Stimme“ und den „Fleißer-Ton“ im Haus hörbar machen.
- Darstellung der Haus- und Raumgeschichte eines Handwerker- und Bürgerhauses, auch am Beispiel der archäologischen Funde, die während der Renovierungsphase ausgegraben wurden und die die Entstehung des Hauses neu datierten.
Auf drei Stockwerken präsentiert sich das neue Museum nicht als Dichterhaus mit authentisch gestalteten Räumen, sondern themenorientiert:
Im Erdgeschoss die Haus-, Familien- und Baugeschichte, im ersten Obergeschoss die Dauerausstellung zum Leben und Werk Marieluise Fleißers und im zweiten Obergeschoss die Sonderausstellungen mit Veranstaltungsraum.
Für das erste Obergeschoss wählte die Kuratorin Sylvia Weber sieben Themenräume: DAS TALENT, DER ERFOLG, DIE ISOLATION, DIE MÄNNER, DIE ANERKENNUNG, DIE SPRACHE und DIE WIRKUNG.
„Die Schwerpunkte der Themenräume wurden von den Alleinstellungsmerkmalen der Schriftstellerin Marieluise Fleißer bestimmt. Jedem dieser Themenräume ist ein zentrales Fleißer-Zitat übergeordnet, welches als Leitmotiv fungiert und bestimmend für Inhalt und Gestaltung des Raumes war. Das erste Obergeschoss beinhaltet zudem die Ausstellungsinsel FLEISSERS KLEIDER, die neben Kleidern auch Stoffe, Hüte und Schuhe von Fleißer enthält sowie eine Medien- und Experimentierstation mit Spiegel und Fleißer-Brillen anbietet“, so Sylvia Weber.
Einen besonderen Akzent setzt der sog. Sprachmonitor im Raum DIE SPRACHE. Eine Arbeitsgruppe aus der Vorstandschaft der Marieluise-Fleißer-Gesellschaft (MFG) hat hier mediales Neuland betreten. Der 1. Vorsitzende Andreas Betz sowie Dr. Stefanie Woidich, Dr. Isabella Kreim und Elisabeth Witzel-Ganz haben fünf Module konzipiert, die das Thema DIE SPRACHE der Fleißer in höchst unterhaltsamer und gleichzeitig sehr informativer Form vermitteln sollen. Als ein Stichwort sei die Cut-Up-Technik im Modul 2 erwähnt. Im außergewöhnlichen Design des Raumes DIE SPRACHE hat die Arbeitsgemeinschaft der MFG einen neuen und innovativen Weg zur Vermittlung von Sprache und Literatur geschaffen.
Text: Stadt Ingolstadt