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Politik ist kein Wunschkonzert

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Politik ist kein Wunschkonzert

Fotos: Sebastian Birkl

Konstituierende Stadtratssitzung am 4. Mai 2020

Politik ist kein Wunschkonzert – diese Worte gab Dekan Bernhard Oswald dem
neuen Ingolstädter Stadtrat in der konstituierenden Sitzung mit auf den Weg.

Kompromissfähigkeit sei gefragt, alte Konflikte solle man beiseite legen. Mit anderen Worten: ein echter Neuanfang muss her. Der Neuanfang gestaltete sich noch ein wenig holprig. Nicht nur, weil der ehemalige OB Christian Lösel auf dem Weg zu seiner Abschiedsrede über die letzte Treppenstufe stolperte, sondern auch, weil der neue Oberbürgermeister seine Antrittsrede vor der Abschiedsrede seines Vorgängers hielt – geplant war das anders. Nicht die einzige ungeplante Programmänderung an diesem Tag. Scharpfs Vereidigung durch Manfred Schuhmann verlief aber genauso reibungslos wie die Vereidigung der neuen Stadträte durch den neuen Oberbürgermeister.

Schuhmann: Abstand halten zu Rechtspopulismus

Manfred Schuhmanns (SPD) einleitende Worte waren durchaus kritisch. So manches Thema, das auch in den letzten sechs Jahren für Diskussionen sorgte, kam hier nochmal zur Sprache. Nicht ganz ohne Grund, wie das älteste Stadtratsmitglied anmerkte: Über Vergangenes zu reflektieren sei Voraussetzung dafür, dass sich gewissen Dinge nicht wiederholten. Das habe der ehemalige Lehrer auch schon seinen Schülern vermittelt. Schuhmann warnte vor Hedonismus und Nationalismus. Der Rechtspopulismus sei auch in Ingolstadt stärker geworden. Es genügte ein Blick nach Rechtsaußen, um zu wissen, welche Partei sich hier angesprochen fühlen durfte. Da gelte – so Schuhmann – das gleiche oberste Gesetz wie auch in der derzeitigen Corona-Pandemie: Abstand halten. Quittiert wurde diese Aussage mit Applaus – nicht von allen Sitzen.

Ein neuer Makler in der Stadt

Gewohnt souverän – mal abgesehen von der Reihenfolge – waren der ehemalige und der neue Oberbürgermeister in ihren Reden. Während Scharpf logischerweise in die Zukunft blickte und seine Vorstellung der nächsten Jahre skizzierte, blickte Lösel zurück und bedankte sich bei ehemaligen Weggefährten und Bürgern. „Der OB für alle war nicht nur ein Wahlkampfslogan von mir, sondern ich möchte diesen Ansatz auch leben als ehrlicher Makler in einem bunten und vielfältigen Stadtrat mit 11 Parteien und Gruppierungen. Letztlich arbeiten wir alle nicht für eine Partei, sondern für die Interessen der Ingolstädter Bürgerinnen und Bürger. Das ist unsere Aufgabe“, so Scharpf.

Der festliche Teil der Stadtratssitzung wurde musikalisch von einem Quintett des Georgischen Kammerorchesters umrahmt, die ökumenische Andacht des katholischen Dekans Bernhard Oswald und der evangelischen Dekanin Gabriele Schwarz durch Dr. Franz Hauk an der Orgel.

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